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Lörrach Vom Libanon nach Lörrach

Die Oberbadische
Seit 50 Jahren verheiratet: Marcel und Elisabeth Tawil. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Goldene Hochzeit I: Marcel und Elisabeth Tawil

Lörrach (dr). Heute vor 50 Jahren schlossen Marcel Tawil und Elisabeth Tawil geborene Wörner den Bund fürs Leben. In den Jahrzehnten ihrer Ehe mussten sie manche Ereignisse der großen Weltpolitik meistern.

Marcel Tawil wurde in der Hauptstadt des Libanon, Beirut, geboren. Dort absolvierte er nach der Schulzeit ein Studium der Pharmazie. Im Anschluss an sein Studium arbeitete er als Pharmaberater weiter in seinem Heimatland für eine in Basel ansässige Pharmafirma.

Besuche im „Paris des Nahen Ostens“

In diesem Betrieb arbeitete zu Beginn der 60er Jahre auch die aus Lörrach stammende Elisabeth Wörner in der Auslandsabteilung, zuständig für Griechenland und die Türkei. 1964 musste sie kurzfristig für eine erkrankte Kollegin einspringen, deren Arbeitsgebiet der Libanon war. Auf einem der routinemäßigen Besuche bei der Mutterfirma kam just zu dieser Zeit Marcel Tawil nach Basel und lernte die junge Sekretärin kennen. Bald folgte ein Gegenbesuch in Beirut, das damals oftmals das „Paris des Nahen Ostens“ genannt wurde.

Die Stadt gefiel ihr, und auch die Eltern von Marcel Tawil hätten sie herzlich aufgenommen. So kam es, dass am 29. April 1965 Hochzeit gefeiert wurde.

Man lebte zusammen in Beirut, wo bald auch ein Sohn und eine Tochter zur Welt kamen. Inzwischen hat sich die Familie um drei Enkelkinder vergrößert. 1975 brach der erste Bürgerkrieg im Libanon aus. Ursache waren mit die sozialen Unterschiede der verschiedenen Religionsgruppen. Die Familie Tawil gehörte zur christlichen Religionsgemeinschaft.

„Der Krieg im Libanon war schlimm“, erinnert sich Elisabeth Tawil. Die Beeinträchtigungen und die Gefahren wurden immer größer, so dass sich Elisabeth Tawil 1983 bei einem Urlaub in Deutschland spontan entschloss, mit ihren Kindern vorläufig in Lörrach zu bleiben. Aber es sollte keine Rückkehr mehr in den Libanon geben. Da die Kinder im Libanon mit Französisch aufgewachsen waren, besuchten sie zeitweilig eine Schule im französischsprachigen Teil der Schweiz. Marcel Tawil arbeitete weiter im Libanon als Pharmaberater und sah seine Familie bis 1995, als er in Rente ging, nur bei seinen turnusmäßigen Besuchen bei seinem Arbeitgeber in Basel.

Das Hobby von Marcel Tawil war die Übersetzung der Libanesischen Gesetze in die französische und englische Sprache. Elisabeth Tawil liebt die Musik und den Chorgesang. Seit vielen Jahren ist sie aktive Sängerin im katholischen Kirchenchor St. Bonifatius.

Die Oberbadische wünscht noch viele gemeinsame Jahre in Gesundheit.

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