„Von Null durchgestartet bis ganz oben“

Lörrach (was). Klassische Gitarrenklänge erfüllen den Raum der Städtischen Musikschule, als Sergey Fedorov zum Instrument greift und ein Stück aus seinem Programm spielt, mit dem er beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Hamburg Ende Mai eine sehr gute Platzierung erreicht hat. Mit 22 von 25 zu vergebenden Punkten erlangte der junge Musiker, der zum ersten Mal an dem Wettbewerb teilnahm, den zweiten Preis in der Altersstufe III, in der insgesamt 53 Schüler aus ganz Deutschland bewertet wurden.

Jedes Programm hatte konkrete Bedingungen zu erfüllen: Es durfte nicht länger als 15 Minuten sein und musste verschiedene Musikepochen abdecken. Sergey Fedorov hatte sich Werke aus dem Barock, der Klassik, der Romantik und der Neuen Musik ausgesucht, etwa das Stück „Asturias“ von Isaac Albeniz, das hohe technische und musikalische Anforderungen an den jungen Gitarristen stellte.

„Als Sergey im April 2012 bei uns angefangen hat, war es noch nicht absehbar, dass er in die klassische Richtung gehen wird“, erzählt Gitarrenlehrer Stefan Gierden beim Pressegespräch. Die meisten Gitarrenschüler wollten lieber populäre Musik spielen, erklärt er und ergänzt, dass sich bei Sergey Fedorov jedoch schon bald  ein Interesse für die klassische Musik gezeigt habe. Er habe ihn dann gefragt, ob er bei „Jugend musiziert“ mitmachen wolle: „Sergey wollte von Anfang an teilnehmen“.

Zusammen hätten sie ein Programm für den Regionalwettbewerb in Weil am Rhein erstellt und dieses nach Sergeys erstem Preis und der Qualifikation für den Landeswettbewerb in Mannheim nochmal schwerer gemacht. Mit 24 von 25 Punkten habe der Gitarrenschüler dort die „Fahrkarte nach Hamburg gelöst“, erzählt Gierden, der seit Oktober 1999 an der Städtischen Musikschule unterrichtet.

Der vierzehnjährige Sergey Fedorov ist in Island geboren und erhielt dort mit sechs Jahren seinen ersten Gitarrenunterricht. Er habe schon immer Gitarre spielen wollen, erzählt der Schüler, der derzeit das Theodor-Heuss-Gymnasium in Schopfheim besucht und in Wehr wohnt. Schule und Musik zusammen zu bringen, klappe „eigentlich ganz gut“, sagt Sergey. Er kann sich vorstellen, auch später etwas mit Musik zu machen. Momentan möchte er aber erst einmal an weiteren Wettbewerben teilnehmen – die Voraussetzungen dafür könnten nicht besser sein.