Lörrach Waldorfschule öffnet sich

Die Oberbadische
Am Tag der offenen Tür gaben Waldorfschüler den Besuchern Einblick in ihren Schulalltag. Foto: Katharina Ohm Foto: Die Oberbadische

Waldorfschule: Tag der offenen Tür: erfrischendes Programm

Lörrach (ko). Erfrischend präsentierte sich die Waldorfschule am Samstag beim Tag der offenen Tür. Zum ersten Mal wurde diese Art der Selbstdarstellung in diesem großen Rahmen aufgezogen. Bisher waren nur die Eltern von neu angemeldeten Kinder zu einem Rundgang eingeladen. Mit Valérie Ralle, die seit September neue Geschäftsführerin ist, will die Schule neue Wege gehen.

Der Umgestaltung der Mensa im vergangenen Herbst folgte die Präsentation, um Interessierten das Gebäude zu zeigen und die Lehrer vorzustellen. Damit wolle die Schule, so Dorothea Whitehead vom Vorstand der Elternschaft, in der Öffentlichkeit Präsenz zeigen.

Der erstarkte Auftritt läge aber nicht an sinkenden Anmeldezahlen, im Gegenteil: „Ein Tag der offenen Tür in dieser Form war auch Wunsch der Eltern,“ sagte Ralle. In einer Waldorfschule haben Eltern nicht nur deutlich mehr Einfluss, ein großes Engagement ist eher gefordert als gefragt.

Die private Schule ist anders organisiert als die staatlichen. Statt eines Schulleiters verwaltet sie sich selbst durch einen Trägerverein. In diesem Vorstand sitzen Eltern und Lehrer. Für einzelne Aspekte, zum Beispiel das Organisieren von Festen oder das Gebäudemanagement, werden Kreise gebildet. Diese präsentierten sich am Tag der offenen Tür im Foyer den laut Ralle rund 280 Besuchern.

Wer den Weg durch den Regen gefunden hatte, konnte einen Blick in die offenen Klassenzimmer werfen oder kreativen Darbietungen einzelner Gruppen lauschen. Diese Darbietungen seien in den Schulalltag fest integriert erklärte Ralle. Alle zwei bis drei Monate gebe es die sogenannten Monatsfeiern, bei denen einzelne Gruppen unter Anleitung eines Fachlehrers der Schulgemeinschaft ihre oft selbst arrangierten Aufführungen präsentieren.

Beispielsweise reimte eine vierte Klasse den Ablauf der schriftlichen Division. Mittags konnten die Besucher bei Workshops teilnehmen wie etwa „Geschichtsunterricht live“. Auf dieses Fach legt die Schule sehr viel Wert, es gehört im Abitur zu den Pflichtfächern.

Durch die geringe Größe der Schule sind die Wahlmöglichkeiten der Abiturfächer sehr eingeschränkt. Diejenigen, die die Hochschulreife anstreben, bleiben 13 Jahre ander Schule, die mittlerer Reife erlangt man nach zwölf Jahren.

Neugierige konnten ebenfalls einen Blick in die Eurythmie werfen, die hier als reguläres Fach unterrichtet wird. Diese Art der Ausdruckskunst ist unter anderem das Aushängeschild der Waldschulen und der von vielen wohl am meisten verknüpfte Begriff.

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