^ Lörrach: Waldorfschule wagt sich an Mozart - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Waldorfschule wagt sich an Mozart

Die Oberbadische
Selim Bassa (Julian Wellmann) möchte die Liebe von Konstanze (Clara Suyter) erringen. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Schüler überzeugen mit Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ / Krönender Abschluss im Burghof

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Die Arbeit eines ganzen Schuljahres fand am Freitag im Burghof ihren krönenden Abschluss. Fast alle Schüler der Freien Waldorfschule Lörrach brachte das Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart zur Aufführung.

Natürlich verfügt die Waldorfschule nicht über ausgebildete Opernsänger. Und so machte die Leiterin des Projektes, Joanna Keetman, aus der Not eine Tugend und ließ viele Nummern des Singspiels chorisch vortragen. Neben den Mitgliedern des Oberstufenchors als „Kernchor“ wirkten etwa 200 Kinder der Klassenstufen vier bis zehn an der Aufführung mit.

Die Aufführung wird für die mitwirkenden Kinder zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Die intensive Beschäftigung mit der Musik von Mozart, alle Mitwirkenden sangen komplett auswendig, wird in der Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen ihre positiven Spuren hinterlassen.

Begleitet wurde das Singspiel von einem doppelt besetzten Streichquartett und einem Klavier. Eine kurze Einführung in des Werk gab Hansjörg Noe.

Zum Inhalt: Bei einem Seeräuberüberfall wurden Konstanze, deren Zofe Blonde und der Diener Pedrillo gekidnappt und auf einem Sklavenmarkt an den Bassa Selim verkauft. Nach langer Suche gelingt es Belmonte, dem Verlobten von Konstanze, die drei aufzuspüren und sich in den Palast des Bassa einzuschmuggeln. Man beschließt die Entführung und Flucht der Gefangenen, die aber vom Aufseher Osmin vereitelt wird.

Zum Schluss zeigt sich Bassa Selim als weiser Mann. „Es ist ein weit größeres Vergnügen eine erlittene Ungerechtigkeit durch Wohltaten zu vergelten als Laster mit Lastern zu tilgen“, ist seine Botschaft.

Die in das Projekt investierte Arbeit ist enorm. Ingrid Rögels hat zusammen mit Schülerinnen die Kostüme genäht. Den Bassa Selim, eine Sprechrolle, gestaltete Julian Wellmann mit viel emotionalem Ausdruck. Die Konstanze wurde von Clara Suyter gespielt und gesprochen. Ihre drei großen Arien wurden von Mirjam Di Gregorio, Maximiliane Asal und Sonja Di Gregorio sehr respektabel gesungen.

Eine Augenweide: Franka Röse als Blonde, die mit Leon Senger als Pedrillo eine schmuckes Paar abgab.

Die Partie des Belmonte hatte Maximiliane Asal übernommen, die mit drei weiteren Sängerinnen auftrat und sang.

Als heiterer Höhepunkt wirkte Laurens Thiersch als Osmin mit. Dabei sind seine Texte als grausamer Aufseher (Erst geköpft, dann gehangen...) alles andere als lustig.

Im letzten Teil hatte Joanna Keetman eine Arie und ein Duett gestrichen um zu einem zügigen Schluss zu kommen.

Die Aufführung im Burghof war der Abschluss einer Tournee, die den Oberstufenchor mit Streicher- und Klavierbegleitung nach Ostern für knapp zwei Wochen quer durch Deutschland mit Aufführungen in Hamburg, Berlin, Brandenburg, Hannover und München führte. Nach der Aufführung von Mozarts „Zauberflöte“ war dies das zweite Großprojekt dieser Art der Freien Waldorfschule Lörrach.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading