Lörrach Warnung vor Fehlentwicklung

Die Oberbadische
Horst Krämer rechnet mit rund 15 Prozent Umsatzeinbußen für den Lörracher Handel, falls die Dreiländergalerie nach den aktuellen Plänen gebaut wird. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Lörrach: Stellungnahmen zu Weiler Bauvorhaben

Weil am Rhein/Lörrach. Der Gemeinderat hat den beiden kritischen Stellungnahmen der Stadt Lörrach im Raumordnungsverfahren zum geplanten Einkaufszentrum „Dreiländergalerie“ an der Hangkante in Weil am Rhein sowie zum Bebauungsplan „Innenstadt West“ in der Nachbarstadt (wir berichteten) am Donnerstag bei einer Enthaltung zugestimmt.

Nach der ausführlichen Diskussion im Hauptausschuss und der Kritik am vom Investor Cemagg in Auftrag gegebenen Verträglichkeitsgutachten des Büros „Standort und Kommune“ sowie den beiden „Black Box“-Varianten des Bebauungsplans, wiederholte Ulrich Lusche (CDU) noch mal die Grundgedanken dahinter: Das „gute Miteinander“ im Oberzentrum nicht gefährden, aber sich „aktiv einbringen, wo Fehlentwicklungen und Gefahren“ gesehen werden.

Auch Christiane Cyperrek (SPD) sprach sich für eine „klare Positionierung“ aus. Denn es sei „grob fahrlässig“, wenn mögliche Veränderungen bei der Schweizer Kaufkraft im Verträglichkeitsgutachten nicht berücksichtigt würden, beim Bebauungsplan „Innenstadt West“ würden sich die für die Dreiländergalerie geäußerten Befürchtungen sogar noch verstärken, da sich bislang nicht abschätzen lasse, wie groß die Verkaufsflächen letztendlich werden.

Horst Krämer: Regierungspräsidium soll „Quadratmeter-Gigantismus“ korrigieren

Als „sehr überdimensioniert“ bezeichnete Claudia Salach (Grüne) die Planungen und Hans-Peter Pichlhöfer (Freie Wähler) betonte, es müsse erlaubt sein, seine Meinung zu äußern. Die Städte könnten dennoch nach wie vor zusammenarbeiten.

Nachdem Pro Lörrach bereits schriftlich die Planungen in der Nachbarschaft kritisiert hatte, äußerte sich im Gemeinderat der Ehrenvorsitzende Horst Krämer zum geplanten Einzelhandelszentrum an der Hangkante. 16 500 Quadratmeter Verkaufsfläche – ein Drittel der Gesamthandelsfläche der Lörracher Innenstadt – sei „einfach zu groß“, beklagte Krämer. Er rechnet mit rund 15 Prozent Umsatzeinbußen für den Lörracher Handel, falls das Projekt nach den aktuellen Plänen gebaut werde. Das Regierungspräsidium habe aber nun die Gelegenheit, den „Quadratmeter-Gigantismus zu korrigieren“.

Zudem sei es „ungesund“, bei der Kundenstruktur mit einem Schweizer Anteil von 50 Prozent zu planen, kritisierte Krämer und verwies auf das Stücki-Center in Basel, das „nie funktioniert“ habe, weil die berechneten Kundenströme aus Deutschland ausblieben.

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