^ Lörrach: Was braucht Stetten-Süd? - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Was braucht

Die Oberbadische
Hille Bucher war von der Entwicklung der Diskussion etwas enttäuscht. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

StadtteiltreffenUnerwartete Diskussion

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Einen anderen Verlauf als von den Initiatoren gedacht, nahm am Donnerstag das Stadtteiltreffen Stetten-Süd im Pavillon der Dieter-Kaltenbach-Stiftung. Eingeladen hatte die Interessengemeinschaft (IG) Freizeit Stetten. Hille Bucher, Initiatorin der IG, stellte zusammen mit Jan Funke, Leiter der Jugendarbeit der Kaltenbach-Stiftung, und Raphael Kunz ihre Überlegungen vor.

Auf einer Luftbildaufnahme hatten sie potenzielle Freiflächen in Stetten-Süd eingezeichnet. Davon schieden aber sogleich größere Teile wieder aus: Entweder sind es Versickerungsflächen zum Grundwasserschutz oder Flächen, die laut Bebauungsplan für Kleingärten vorgesehen sind.

Die „IG Freizeit Stetten“ wurde im November des vergangenen Jahres als Folge eines von der Stadt Lörrach angeordneten Spielverbots auf öffentlichen Straßen und Wegen gegründet. Seither habe die IG nach eigener Aussage mehrere Eingaben an die Stadtverwaltung gerichtet und eine Bedarfserhebung durchgeführt.

„Bei mir und meiner Familie ist keine Bedarfsermittlung durchgeführt worden“, sagte eine Frau mit mehreren Kindern. Gleich mehrere Teilnehmer der Versammlung stellten zudem grundsätzlich den Bedarf für weitere Freizeitflächen für Kinder und Jugendliche in Stetten-Süd in Frage: Im dicht bebauten Stadtteil lebten nicht nur Kinder und Jugendliche. Man müsse allen Bewohnern gerecht werden. Ältere Menschen freuten sich mehr über eine grüne Streuobstwiese als über eine Skateboardbahn. Ein Vater von zwei Söhnen sagte, dass seine Kinder mit den Fahrrädern ins Grütt fahren um dort auf der gut gebauten Skateboardbahn zu fahren.

Christian Bucher bezeichnete die Pläne als nicht umsetzbar: „Auf die Stadt kommen derzeit ganz andere Kostenbelastungen zu als neue Freizeiteinrichtungen zu bauen.“. Eine Kostenschätzung habe es bisher nicht gegeben. Bucher vermutete, dass die Kaltenbachstiftung nur ihren Bereich ausdehnen wolle. Eine Behauptung, der Beatrice Kaltenbach-Holzmann sofort entschieden widersprach.

Mehrere Frauen brachten zum Ausdruck, dass sie derzeit vor Ort nichts vermissten. Mit dem Satz: „Der Bau einer öffentlichen Toilette am bestehenden Spielplatz würde absolut reichen“, brachte eine Mutter die Sache auf den Punkt.

Gemeinderat Hans-Peter Pichlhöfer (Freie Wähler) gab ferner zu bedenken, dass in unserer schnelllebigen Zeit mancher Trend bereits vorbei sei bis eine entsprechende Freizeitanlage fertig gestellt würde.

Bedenken wurden geäußert, dass die Anlagen von Jugendlichen mit Müll verschmutzt würden. Dagegen stellte Raphael Kunz die These, dass Jugendliche keinen Schmutz wollten und selber für die Sauberkeit der Freizeiteinrichtungen sorgen würden.

Hille Bucher betonte, dass für die weiteren Überlegungen Flächen bis hinauf zur Jugendherberge einbezogen werden sollten. Abschließend äußerte sie ihre Enttäuschung darüber, dass wohl nur wenige Teilnehmer anwesend waren, die das Projekt „weitere Freizeiteinrichtungen“ befürworteten.

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