Lörrach Weniger Verkehr, mehr Sicherheit

Die Oberbadische

Polleranlage am Campus Rosenfels hat sich bewährt / Anwohner und Schulen zeigen sich zufrieden

Von Jasmin Dunke

Lörrach. Seit Anfang Dezember sind die Poller am Eingang des Campus Rosenfels im Einsatz. Sie sollen das Befahren der Baumgartner-straße zwischen Hans-Thoma-Gymnasium, Hebel-Gymnasium und Theodor-Heuss-Realschule verhindern. Doch wie funktioniert solch eine Polleranlage, die auch für die Fußgängerzone geplant ist? Und wie kommen die Anwohner und Schulen damit zurecht? Der für die Schüler gefährliche Verkehr in der Baumgartnerstraße war ein wichtiger Aspekt für den Bau der Poller. Denn vor allem morgens, wenn Eltern ihre Kinder zur Schule fuhren und gleichzeitig die Schulbusse in die Straße einbogen, war die Nebenstraße überlastet und es kam regelmäßig zu gefährlichen Situationen mit Fußgängern.

Durch die Poller soll das nun verhindert werden, Aber wie funktionieren die versenkbaren Poller technisch? Für die Bedienung der Anlage gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die Schulen, Anwohner sowie Busfahrer verfügen über einen Funksender zum Herabsenken der drei Poller. „Das klappt einwandfrei. Man fährt in die Straße ein, drückt den Knopf auf dem Funksender und die Poller fahren herunter“, erläutert Anwohner Christian Gagelmann.

Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei haben laut Klaus Dullisch, stellvertretender Fachbereichsleiter Straßen/Verkehr/Sicherheit, hingegen einen Zentralschlüssel. Dieser wird in das Schlüsselloch an der Bedienungssäule neben der Anlage gesteckt. So lässt sich die komplette Anlage auch für längere Zeit ausschalten, was im Falle eines Großeinsatzes von Vorteil ist.

Städtische Einrichtungen wie die Müllabfuhr benutzen hingegen ein Zentralcodesystem. Der Code, der für jeden Benutzer gleich ist, wird wie eine PIN in das Zahlenfeld an der Säule eingegeben. Aufgrund von Missbrauchsgefahr wird der Code laut Dullisch jedoch nur an wenige Personen herausgegeben. Die Hausmeister der Schulen können per Handyanruf die Poller herunterfahren lassen. So müssen sie nicht extra zur Anlage laufen, wenn beispielsweise Handwerker direkt vor das Schulgebäude fahren müssen, sondern können sie von ihrem aktuellen Standort aus betätigen.

Die Anlage funktioniert nur, wenn das Fahrzeug direkt davor steht. Die elektrischen Schlaufen im Asphalt registrieren, wenn der Wagen durchgefahren ist und geben danach einen Impuls an die Anlage weiter, damit die Poller wieder hochgefahren werden. „Bisher haben wir mit den Bedienungsmöglichkeiten nur gute Erfahrungen gemacht und immer positive Rückmeldungen erhalten“, sagt Klaus Dullisch.

Bei der geplanten Polleranlage für die Fußgängerzone (wir berichteten) sollen neben Funksendern und Magnetkarten auch eine Zeitschaltuhr zum Einsatz kommen, damit die Anlieferungszeiten für Geschäfte besser kontrolliert werden können. Derzeit sind insgesamt sechs Standorte (Tumringer Straße, Turmstraße, Teichstraße, Basler Straße, Untere Wallbrunnstraße und Altspitalgässchen) geplant. Die genauen Standorte sollen im Laufe des Jahres mit Pro Lörrach erarbeitet werden.

Die Anwohner der Baumgartnerstraße sind auf jeden Fall bislang sehr zufrieden mit der Lösung: „Jetzt ist es ruhig. Früher war vor allem morgens viel Verkehr. Das war störend, aber auch eine Gefahr für die Schüler. Die Poller sind für uns Anwohner nur positiv. Man sollte das an jeder Schule einrichten“, meint Christian Gagelmann.

Auch der Schulleiter des Hebel-Gymnasiums, Albrecht Schmidt, lobt die Lösung: „Die Anlage ist sehr praktikabel, funktioniert problemlos und hat sich gut eingespielt. Der einzige Nachteil sei, dass die Lehrer nun nicht mehr in der Straße parken dürften und weitere Fußwege in Kauf nehmen müssten. „Dafür gibt es so gut wie keinen Verkehr mehr in der Straße und das bedeutet für die Schüler, dass sie diese ohne Gefahr begehen können. Außerdem bildet sich durch die Umgestaltung eine große Freifläche. So wird es gelingen, aus dem Campus eine Einheit zu formen.“

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading