Lörrach Wichtiges Standbein der Stadt

Die Oberbadische
Die Gewerbeflächen, hier das Milka-Werk und im Hintergrund die Alte Spinnerei Haagen, sollen gesichert werden. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Gewerbeflächen: Auftrag für Stabilisierung des Sektors

Von Kristoff Meller

Lörrach. Die Fortschreibung des Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes für die Stadt Lörrach wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung beschlossen. Die Verwaltung wurde außerdem beauftragt, „geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung des bestehenden gewerblichen Sektors und zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen zu entwickeln“.

Viel Lob von allen Fraktionen gab es für die Ausarbeitung von Marion Ziegler-Jung, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Lörrach (WFL). Sie habe die Situation „hervorragend analysiert“, lobte beispielsweise Ulrich Heuer (CDU). Der Bericht sei eine „sehr gute Grundlage“ für das weitere Vorgehen, das eine Stabilisierung des Gewerbes herbeiführen soll.

„Wir wollen keine Schlaf- oder Dienstleistungsstadt sein“, sagte Christiane Cyperrek (SPD). Das Gewerbe sei ein „wichtiges, ökonomisches Standbein“ und auf die entsprechenden Einnahmen könne man nicht verzichten. Gleichzeitig müsse man mit der noch verfügbaren „kostbaren Fläche“ jedoch „sparsam umgehen“, so Cyperrek.

Als „unerträglich“ bezeichnete Margarete Kurfeß (Grüne) die Situation auf dem Vogelbachareal, das seit 1983 leer stehe. Auch die Umwidmung des ehemaligen Analytica-Gebäudes zur Kindertagesstätte im Innocel-Quartier, kritisierte Kurfeß, da so eine Gewerbefläche „fremdgenutzt“ werde. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen forderte außerdem ein Umdenken bei der Gewerbeansiedlung in der Region: „Jede Gemeinde denkt nur für sich, wir müssen dazu übergehen, gemeinsam zu denken.“

Lutz: Vogelbachareal isoliert zu entwickeln wäre „grotesk“

Von diesem „interkommunalen Austausch“ verspricht sich Uwe Claassen (Freie Wähler) hingegen „keine großen Chancen“. Dennoch solle man natürlich zusammenarbeiten, wo es sich anbiete. Viel größere Potenziale gibt es laut Claassen bei „Revitalisierungsflächen“. Hier sieht er auch die Hauptaufgabe von Felix Ebner, Leiter des Kompetenzfeldes Gewerbe- und Standortentwicklung bei der WFL. Claassen stellte sogar die Gründung einer „städtischen Entwicklungsfirma“ zur Diskussion. Den Zustand auf den Vogelbachareal bezeichnete er als „Wahnsinn“.

Oberbürgermeister Jörg Lutz hielt dem entgegen: „Es wäre grotesk das Areal jetzt isoliert zu entwickeln.“ Das mache erst Sinn, wenn auch das Klinikgelände in die Planungen einbezogen werden könne. Lutz sieht aber schon jetzt Konfliktpotenzial zwischen Gewerbeansiedlung und Wohnungsbau, denn: „Die Fläche ist nur einmal nutzbar.“ Das Ziel müsse es darum sein, „einen guten Mix hinzubekommen.“

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