„Wohlstand, Bildung und Freiheit“

Lörrach. Als vor 167 Jahren in Lörrach zum ersten Mal eine deutsche Republik ausgerufen wurde, schallte der Ruf „Wohlstand, Bildung und Freiheit“ durch die Straßen.

Am Montag, 21. September findet in Lörrach der „Tag der Demokratie“ statt, der an die revolutionären Ereignisse von 1848 erinnert. Höhepunkte sind der Marsch der Revolutionäre vom Stettener Bahnhof zum Alten Marktplatz und die dort anschließenden Feierlichkeiten.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm beginnt bereits am Sonntag, 20. September im Union-Filmtheater Um 11 Uhr wird der Film „Die Demokratie ist los“ gezeigt. Der Eintritt zu dieser Matinée ist frei ,und der Regisseur Thomas Isler ist anwesend und steht für eine Diskussion am Ende des Films zur Verfügung. Der Film behandelt die Vor- und Nachteile der direkten Demokratie am Beispiel der Schweiz, verweist aber auch auf die Situation in Deutschland, Österreich und Frankreich. Wie soll man mit Volksinitiativen und Abstimmungen umgehen, die der europäischen Menschenrechtskonvention oder der Verfassung widersprechen? Ist der Volkswille in jedem Fall unumstößlich? Diese und andere Fragen beleuchtet der Film ausführlich. Weitere Vorführungen laufen am Montag, 21. September, um 17 Uhr und am Mittwoch, 23. September, um 20 Uhr.

Am Montag beginnen die Feierlichkeiten um 11 Uhr am Stettener Bahnhof. Schüler der Campusschulen, der FES, Neumattschule und der Hellbergschule sammeln sich und marschieren gemeinsam mit „Gustav Struve“ und „Markus Pflüger“, den Hauptakteuren der Revolution von 1848, zum Alten Marktplatz (Ankunft etwa 12 Uhr). Struve und Pflüger entmachten dort den Gemeinderat. Florian Schroeder und Volkmar Staub halten ihre Revolutionsrede und nehmen darin Bezug auf die aktuelle Entwicklung der Demokratie und die Werte einer demokratischen Gesellschaft aus ihrer gpersönlichen Sicht. Ab etwa 12.45 Uhr sind alle Teilnehmenden eingeladen, gemeinsam mit Chorsängern und Musikern der Städtischen Musikschule einen Revolutionschor zu bilden, der „Die Gedanken sind frei“ und das „Bürgerlied“ singt. Liedtexte werden am Tag der Demokratie auf dem Alten Marktplatz verteilt. Anschließend gibt es ein Revolutionsessen in Zusammenarbeit mit Günther Roßkopf und dem Team der Suppenküche, der Gewerbeschule sowie der Pestalozzischule. Oberbürgermeister Jörg Lutz beschließt die Feierlichkeiten mit einer Schlussansprache ab etwa 13.15 Uhr.

u Stadt- und Museumsführungen: Ab 14 Uhr beginnt ein Führungsprogramm durch das Dreiländermuseum und die Stadt. Hansjörg Noe führt um 14 Uhr anhand des „Schweren Weges zur Demokratie“ durch die Dauerausstellung des Dreiländermuseums. Ebenfalls um 14 Uhr fährt Alfred Drändle auf einer Radtour wichtige Orte in der Umgebung von Lörrach an und erläutert die Ereignisse 1848 im Markgräflerland. Um 15 Uhr können Interessierte sich der Führung „Wege der Demokratie“ von Tempus fugit anschließen. Monika Haller nimmt interessierte Besucher mit und führt durch die „Stadt am Fluss“. Treffpunkte für die beiden Führungen und die Radtour sind die Pyramide am Burghof. Zur Stadtführung „Auf der Straße der Demokratie“ lädt Hubert Bernnat ein, der um 16 Uhr seine Führung am Alten Rathaus beginnt. Das Begleitprogramm am Nachmittag ist kostenlos.

u  Podiumsdiskussion: Am Montag um 19 Uhr findet im Hebelsaal des Dreiländermuseums eine Podiumsdiskussion zum Thema „Mehr Demokratie wagen?!“ statt. Oberbürgermeister Jörg Lutz, der Bürgermeister aus Lörrachs sächsischer Partnerstadt, Professor Lothar Ungerer, Hector Herzig, Präsident der Grünliberalen Partei Basel-Land, Ute Lusche, Vorsitzende der Bürgerstiftung Lörrach und Fernanda Tröger von der Unicef-Jugendgruppe Lörrach diskutieren zu den Themenbereichen Politikverdrossenheit, sinkende Wahlbeteiligung und wie man darauf reagieren kann. Was macht unsere Demokratie aus und wie können wir sie schützen? Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Doris Maull.

Für alle, die in Lörrach auch als „Revoluzzer“ erkannt werden wollen, gibt es noch die Möglichkeit, in der Tourist-Info am Alten Marktplatz ein T-Shirt zu kaufen.