Lörrach. Die Schaffung von Wohnraum ist für die Freien Wähler, die SPD und auch für die Grünen eine der vordringlichsten kommunalen Aufgaben. Das erklärten diese Fraktionen im Vorfeld der Sitzung des Gemeinderats, in der der neue Wohnungsmarktbericht diskutiert wird. Freie Wähler: Die Freien Wähler begrüßen eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für die potenziellen Baugebiete Bühl III und Salzert. „Aufgrund der aktuellen Lage auf dem Wohnungsmarkt müssen vorhandene Potentiale genutzt werden, um für alle gesellschaftlichen Gruppen entsprechenden Wohnraum zu schaffen. Gerade der Runde Tisch Obdachlosigkeit hat das Wohnungsproblem deutlich aufgezeigt, da für diese Gruppe kein Wohnraum mehr zur Verfügung steht. Zusätzlich wird der Druck durch die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen verstärkt und ein Studentenwohnheim wäre für die Duale Hochschule wichtig“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Freien Wähler warnen jedoch davor, die Bestimmungen und Auflagen für Neubau und Sanierung zu hoch zu schrauben. Zu hohe Standards erhöhten die Baukosten und damit die Mieten. Zusätzlich weisen die Freien Wähler darauf hin, dass die Verdichtungspotenziale auch bei bestehenden Baugebieten und angrenzenden Baugrundstücken, die im Außenbereich lägen, durch einen städtebaulichen Vertrag realisiert werden könnten. SPD: Angesichts der dramatischen Lage auf dem Lörracher Wohnungsmarkt sieht die SPD-Fraktion es als notwendig an, fast 100 000 Euro auszugeben, um das weitere Vorgehen zur langfristigen und nachhaltigen Siedlungs- und Innenentwicklung im Bürgerdialog zu entwerfen. Vordringliche Aufgabe der Stadt muss es nach Meinung der SPD zudem sein, mit dem Landkreis Klarheit über die Standorte für den Krankenhausneubau und die Erweiterung des Landratsamtes und mit der Bahn über die Nutzung der Gleise am Güterbahnhof zu erzielen. Nur so könne frühzeitig über die Nutzung der hochinteressanten innerstädtischen Flächen auf dem ehemaligen MMZ-Gelände und dem Güterbahnhof sowie dem Hugenmattgebiet in Brombach entschieden werden. Bei den Vergaberichtlinien für städtische Grundstücke ist die Fraktion weiterhin der Meinung, dass entgegen der Ansicht der Verwaltung eine soziale Vergabe auch für Ein- und Zweifamilienhäuser gelten müsse. Grüne: Die Grünen sehen die Stadt Lörrach vor einer großen Herausforderung. „Wohnraum ist zum knappen Gut geworden.“ Der Stadt komme die Aufgabe zu, dafür zu sorgen, dass es eben nicht zu sozialen Benachteiligungen komme. Die dafür erforderliche Entwicklung in der Stadt Lörrach werde zu mehr Urbanität, mehr Vielfalt, mehr Mischung und insgesamt zu einer lebendigeren und atmosphärisch abwechslungsreichen Stadt führen. Eine dichte und kompakte Stadt sei vielfach Voraussetzung für gute Infrastrukturen und könne mit Qualitätsgewinn für alle gestaltet werden. Sensible und rare Landschaftsräume seien dabei im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung für alle zu erhalten.