Wolfgang Brachwitz feiert 80. Geburtstag

Lörrach (dr). Auf die Welt gekommen ist Wolfgang Brachwitz, der heute sein 80. Lebensjahr vollendet, in Güsten, einem kleinen Ort südlich von Magdeburg. Als er acht Jahre alt war, fiel sein Vater in Russland. Davor sei er immer nur bei kurzen Fronturlauben zu Hause gewesen. Eine richtige Erinnerung hat der Jubilar nicht mehr an seinen Vater. Mit drei jüngeren Geschwistern wurde er von der Mutter erzogen. 1949 verließ er die Volksschule.

Brachwitz erlernte in seiner Heimat den Beruf des Steinsetzers, im Alemannischen „Pflästerer“ genannt. Seine Arbeit war die Verlegung von Kopfsteinpflaster im Straßenbau. 1955 übersiedelte er nach Lörrach und lebt seither in der Lerchenstadt.

Mit 35 Jahren meldeten sich bei Wolfgang Brachwitz die Bandscheiben. „Bis zur Rente halte ich das nicht aus“, dachte er sich damals und machte eine Umschulung zum Schachtmeister im Tief- und Straßenbau. Danach nahmen die Aufgaben als Vorarbeiter mit der Bauaufsicht, Bestellungen und Abrechnungen immer weiter zu. Mit dieser körperlich leichteren Arbeit hielt Brachwitz bis zur Rente im Jahre 1999 durch. Die meisten seiner Arbeitskollegen habe er aus den Augen verloren und er möchte auf diesem Weg alle grüßen, die ihn noch kennen.

Nachdem Brachwitz nach Lörrach übersiedelt war, wohnte er in Stetten. In der Nachbarschaft lebte damals ein Mädchen: Anna Albrecht. 1956 lernten sich die beiden kennen, ein gutes Jahr später führte Wolfgang Brachwitz seine Anna zum Traualtar. Jetzt ist das Ehepaar 58 Jahre verheiratet. Drei Söhne und eine Tochter entstammen der Ehe. Inzwischen ist die Familie um acht Enkelkinder gewachsen, zu allen bestehe ein enger Kontakt.

Nach der Hochzeit sah Anna Brachwitz ihre Aufgabe darin, sich um die Erziehung der Kinder zu kümmern. „Für Urlaub oder Reisen hatten wir weder Zeit noch Geld“, bedauert das Geburtstagskind im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein einziges Hobby habe er gehabt: Vögel züchten. Beos und Papageien hätten für viel Nachwuchs gesorgt. Aber auch das sei lange vorbei.

Seit 50 Jahren ist der Jubilar Abonnent unserer Zeitung. Die Redaktion schließt sich allen Gratulanten an.