Lörrach „Ziel ist Tempo 30 in ganz Lörrach“

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Die Anwohner der Basler Straße schilderten den Vertretern der SPD ihre Situation. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Lärmaktionsplan: SPD lud zu Dialog mit Anwohnern der Basler Straße und setzt sich für Maßnahmen ein

Von Silvia Waßmer

Lörrach. „Die Basler Straße hat sich im Lärmaktionsplan schon relativ früh als ein Schwerpunkt herausgestellt.“ Mit diesen Worten eröffnete am Dienstagabend Michael Pilgermayer, Vorsitzender des Lörracher Ortsvereins der SPD, die Diskussion um den Lärmaktionsplan mit betroffenen Anwohnern.

Im Entwurf des Lärmaktionsplans, der derzeit die zweite Offenlage durchläuft, wird die Basler Straße in drei Abschnitte – Nord, Mitte und Süd – geteilt. Die Basler Straße Nord und Mitte werden als Lärmschwerpunkte mit Werten von durchschnittlich 65 Dezibel oder höher ausgewiesen. Der vorgegebene Maßnahmenwert für einen notwendigen Handlungsbedarf läge jedoch bei mindestens 70 Dezibel, schilderte Fritz Böhler von der Initiativgruppe „Lebensqualität Basler Straße“ die Situation. Zudem sei durch das gesetzliche Berechnungsverfahren VBEB (Vorläufige Berechnungsmethode zur Ermittlung der Belastetenzahlen durch Umgebungslärm) die Zahl der Betroffenen zu gering. Hinzu käme, dass diese nicht „auf einem Haufen wohnen“. Daher habe der Gutachter Wolfgang Wahl von Rapp Trans für die Basler Straße keine Maßnahmen empfohlen.

Die reale Zahl der Betroffenen sei aber deutlich höher als in dem Verfahren festgestellt. Deshalb sei die von der Initiative angestrebte Lösung eine Reduzierung der Geschwindigkeit. „Es gibt keine vernünftige Alternative zu Tempo 30“, betonte Böhler und wies auf die kostengünstige Umsetzung dieser Maßnahme hin. Zudem dauere eine Fahrt durch die Basler Straße bei Tempo 30 nur 45 Sekunden länger, könne aber die Sicherheit verbessern.

Situation durch Öffnung der Zollfreien „gewaltig verschlimmert“

Ein anderer Anwohner machte darauf aufmerksam, dass die Erhebung, auf der die VBEB- Berechnungen gründeten, bereits aus dem Jahr 2012 stammten. Zu diesem Zeitpunkt sei die Zollfreie Straße noch nicht offen gewesen. Seither habe sich die Situation „gewaltig verschlimmert“ und sei nur bei geschlossenen Fenstern zu ertragen.

Simone Baer, Mitglied der Initiativgruppe, wies zudem auf die teilweise doppelte Lärmbelastung durch die Bahnlinie hin. Auf diesem Streckenabschnitt verkehrten die Züge im sieben-Minuten-Takt .

„Mir wird jetzt erst klar, was das für eine Doppelbelastung für die Anwohner ist“, sagte Elke Hach, stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, und bemängelte die fehlende Berücksichtigung des Bahnlärms im Lärmaktionsplan.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christiane Cyperrek erklärte, dass Maßnahmen auf Grundlage der vorgegebenen Werte durchaus möglich seien: „Das ist auch eine politische Entscheidung.“ Gleichzeitig wies sie allerdings darauf hin, dass sie im Moment leider keine Mehrheiten dafür im Gemeinderat sehe. Auch Stadtrat Hans-Dieter Böhringer fragte sich, ob der politische Wille da sei, dies durchzusetzen.

Um die Forderung nach Tempo 30 zu unterstützen, plane die SPD, eine Karte zu erstellen, erklärte Michael Pilgermayer. Auf dieser sollen alle Bereiche, in denen bereits Tempo 30 vorgeschrieben ist und diejenigen, in denen die Geschwindigkeitsbegrenzung zukünftig eingeführt wird, eingezeichnet werden.

Die Karte sei jedoch nur der Weg, das langfristige „Ziel ist Tempo 30 in ganz Lörrach“, ergänzte Cyperrek.

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