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Lörrach Zwangsversteigerung mit überraschendem Ausgang

Die Oberbadische
Klaus Bahner (l.) und Manfred Belzner wollen den Campingplatz weiter voranbringen.                                                                   Archivfoto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Campingplatz: Zuschlag für Höchstbietenden versagt / Klaus Bahner nun alleiniger Inhaber

Von Kristoff Meller

Lörrach. Das Amtsgericht Lörrach hat beim gestrigen Verkündigungstermin den Zuschlag für die Höchstbietenden der vierten Zwangsversteigerung des Campingplatzes versagt. Das Basler Investorduo Ali Tasocak und Jeton Tafilaj, das 1,12 Millionen Euro für das Areal geboten hatte (wir berichteten), ging damit leer aus. Inhaber Klaus Bahner erhielt hingegen den Zuschlag für die Grundstücksteile seiner insolventen Frau, für die er das jeweilige Höchstgebot abgegeben hatte. Er ist somit alleiniger Inhaber.

Manfred Belzner, Unternehmensberater von Bahner und gleichzeitig aber einer der Gläubiger, hatte nach der Versteigerung die Einstellung des Verfahrens gefordert, weshalb der „Zuschlag auf die Einzelteile, aber auch auf das Gesamtausgebot versagt werden musste“, wie Rechtspfleger Volker Zimmermann am Dienstag erklärte. Da Bahner aber um die Grundstücksteile seiner Frau mitgeboten hatte, die nicht von der Einstellung betroffen sind, erhielt er als Höchstbietender für insgesamt 535 600 Euro den Zuschlag und ist nun alleiniger Inhaber der Anlage.

„Jetzt haben wir freie Bahn und richten den Blick nach vorne“, erklärte Belzner im Gespräch mit unserer Zeitung, nachdem nun keine Insolvenzverwaltung mehr auf dem Areal involviert sei. „Der Campingplatz wird wieder seine volle Blüte entfalten“, gab sich Belzner optimistisch, der mit Bahner bereits ein neues Konzept entwickelt hat. Dieses sehe neben weiteren Investitionen in die Infrastruktur unter anderem ein umfangreicheres Angebot für Kinder und Familien vor. Details will er im Januar präsentieren.

Allerdings bedarf es noch einer Einigung mit dem Gläubiger Klaus Thalmann, der das Verfahren weiterbetreiben kann. Ein fünfter Versteigerungstermin wäre die Folge. „Wir sind der Meinung, dass er keine Ansprüche mehr hat“, sagte Belnzer. Der Lörracher Immobilienmakler sieht das anders. Darum war eine Einigung bislang nicht möglich, obwohl Rechtspfleger Zimmermann schon vor dem dritten Zwangsversteigerungstermin im Juni zum klärenden Gespräch hinter verschlossenen Türen geladen hatte. Darum gab sich dieser gestern auch wenig optimistisch: „Wir haben ein Etappenziel erreicht, aber wenn das Verfahren ein Marathon wäre, stünden wir bei Kilometer 30.“

Nun könnte aber nochmal Bewegung in die Sache kommen: „Ich hatte heute ein freundliches Gespräch mit Herrn Thalmann und ich denke, man kann über alles reden“, verriet Belzner, der weiterhin eine außergerichtliche Einigung anstrebt und ein Gespräch „zwischen den Jahren“ vorgeschlagen hat. Andernfalls muss das Landgericht über die Rechtmäßigkeit der Ansprüche entscheiden. Die Klage wurde bereits eingereicht.

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