Lörracher Innenstadt Eine gute Gestaltung der Schaufenster ist der Wegweiser ins Geschäft

Rolf Reißmann
Die Lörracher Innenstadt zeigt sich bei der Gestaltung von Schaufenstern im Einzelhandel insgesamt gut aufgestellt: Dennoch gibt es hier und da noch Luft nach oben. Foto: Kristoff Meller

Der Straßenbeirat für die Innenstadt hat sich getroffen. Im Zentrum stand das Thema „Schaufenstergestaltung“.

Eingeladen waren Händler sowie Vertreter öffentlicher und sozialer Einrichtungen, unter anderem der Stadtbibliothek und der Tourist-Information.

Gute Ansätze

In einem kurzen Vortrag erläuterte Karin Wahl, Expertin für die Präsentation von Geschäften, die zeitgemäße Gestaltung der Schaufenster. Nach einem Rundgang durch die Innenstadt zollte sie den hiesigen Händlern mehrheitlich Lob für ihre Auslagen: Überwiegend werde bereits mit guten Ideen und moderner Technik auf die Spezifik der jeweiligen Sortimente hingewiesen.

Die technische Entwicklung ermögliche und erfordere heute andere Auslagengestaltung als noch vor 20 Jahren. Kreativ angelegte Schaufenster seien gute Argumente für den Kauf. Sie animierten zum Gespräch im Geschäft, bei dem – anders als im Online-Handel – nicht nur die wichtigsten Informationen zur Ware, sondern auch darüber hinaus gehende Antworten geboten würden.

Mängel

Leider werde der Schaufenstergestaltung nicht immer genügend Aufmerksamkeit geschenkt, sagte Wahl. Viel zu häufig seien etwa Fenster ohne ausreichende Beleuchtung zu sehen. Diese vermittle außerhalb der Öffnungszeiten wichtige Botschaften für spätere Einkäufe, außerdem nähmen sich Kunden abends mehr Zeit zum Betrachten der Auslage.

Das Argument, Strom zu sparen, wies Karin zurück: Angesichts der sehr preiswerten LED-Beleuchtungen gelte dies heute nicht mehr. Sie forderte die Händler auf, besondere Ideen einzubringen. Nicht Überfüllung, sondern wenig Markantes solle in den Fenstern vorherrschen. Farbe und Ordnung seien nachweisbare Anregungen zum Hinsehen.

Die Sauberkeit

Schließlich sprach sie die Sauberkeit in Schaufenstern an: Leider komme es sogar bei Händlern mit sehr hochwertigen Sortimenten immer wieder vor, dass etwa tote Insekten an den Glasscheiben liegen.

Beim Rundgang fielen zahlreiche kreativ gestaltete Schaufenster positiv auf. Gut beleuchtet, mit origineller aber auch aufwendiger Dekoration versehene Fenster zögen die Aufmerksamkeit auf sich.

Chancen für Inhaber

Wahl lobte, dass auch Einrichtungen, die keine Waren verkaufen, mit ideenreich gestalteten Fenstern ihre Leistungen anbieten, zum Beispiel die Stadtbibliothek.

Die Expertin verwies auf die besonderen Möglichkeiten inhabergeführter Geschäfte. Sie seien in der Lage, ihre Spezifika darzustellen und könnten in kurzen Zeitabständen auf regionale und saisonale Besonderheiten hinweisen. Dies sei ein großer Vorteil, denn dagegen erfolge bei den großen Finalisten Dekoration nach zentralen Vorgaben und könne damit die örtlichen Besonderheiten nicht verarbeiten.

Während des Spaziergangs fielen aber dunkle Fenster auf. Negativ wahrgenommen wurde auch, dass von fünf eingesetzten Großbildschirmen drei ausgeschaltet waren oder nur technische Ausfallinformationen zeigten. Die Teilnehmer des Abends fanden sich abschließend zu einer Auswertung zusammen. Marion Ziegler Jung, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, bekräftigte , dass kreative und solide Auslagengestaltung wichtige Elemente selbst zu beeinflussender Wirtschaftsförderung seien.

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