Seine bereits 30. Auflage erlebte das Frühjahrskonzert des Männergesangvereins Vogelbach-Malsburg am Samstag in der Stockberghalle in Marzell. In der buchstäblich bis auf den letzten Platz gefüllten Halle erlebten die Gäste einen stimmungsvollen und musikalisch eindrucksvollen Konzertabend. Von Rolf-Dieter Kanmacher Malsburg-Marzell. Der gastgebende Männerchor unter der Leitung von Günther Enßle und der auch von der Besetzung her beeindruckende „Gesamtchor“ der beiden Gastvereine unter der Leitung von Birgit Lehmann, des Gesangvereins Egringen und des Gesangvereins „Liederkranz“ Holzen, zeigten bei ihren Auftritten meisterlich den Facettenreichtum des heutigen Chorgesangs auf. Dirigent Enßle verstehe es immer wieder aufs Neue, seine Sängerschar für derartige Auftritte zu motivieren und den Chor zu einer harmonischen Einheit werden zu lassen, sagte Vorsitzender Stefan Wetzel. Das unterstrichen schon die einleitenden Vorträge der Veranstalter: So besang man gefühlvoll zunächst den Frühling und beleuchtete stimmlich eindrucksvoll die Facetten des großen Themas „Liebe“. Einmal humorvoll nach einem Text von Peter Rosegger, durchaus mit der erforderlichen Dynamik in der Volksweise „Kein Feuer, keine Kohle“, mit einem Schuss Alpenromantik in Hubert von Goiserns „Weit, weit weg“ und mit der richtigen Fragestellung in „Kann man Frauen trauen"“ von Hans Unterweger. Sebastian Schleith war hier als Solist gefragt und bestand diese Herausforderung glänzend, wie der begeisterte Beifall zeigte. Dirigent Enßle führte als Moderator gekonnt durch den Abend. Harmonische Einheit Eine stimmgewaltige Formation, für die der Bühnenraum kaum ausreichte, füllte dann mit den Gesangvereinen aus Holzen und Egringen die Halle mit Leben. Die Damen glossierten zunächst die irrtümliche Ankündigung des Auftritts als Männerchor. Mit acht Liedvorträgen bei zwei Auftritten zeigten sie dann im Bunde mit den Herren, welchen Klangreichtum ein gemischter Chor zu bieten hat. Die beeindruckende Chorgemeinschaft mit erfreulich vielen jungen Sängerinnen und Sängern wurde von Werner Schenk am Klavier begleitet. Ausgezeichnet verstand es die Dirigentin Birgit Lehman, Temperament und Leidenschaft ihrer Sängerschar zu wecken, so bei den Liedern vom afrikanischen Kontinent, die viel Zungenfertigkeit erforderten. Das „Gloria“ erlebte man in einer besonders eindrucksvollen Interpretation. Gerne gab man die stürmisch geforderte Zugabe. Mit einer leeren Bühne als Hinweis auf die schmerzlich empfundenen Probleme vieler Chöre, so eröffnete der Männerchor seine zweite Auftrittsfolge In zunächst kleinerer Formation, doch mit gewohnt sorgfältiger Intonation, erklang die Volksweise „Auf die Berge“, zur gereimten Liebeserklärung von Werner Richter ans „Markgräfler Ländli“ hatte mit Dieter Zeh sogar ein Musiker in Töne umgesetzt, der seine Jugend in Marzell verbracht hat. Mit souveräner Präsenz erfüllt – nun wieder als Gesamtchor – folgte klanggewaltig „La Montanara“ (Solo Markus Kern). Applaus und Zugaben Im letzten Programmteil zog der Chor ohne jegliche Ermüdungserscheinungen mit viel Präsenz nochmals alle Register. In der Bearbeitung von Pasquale Thibaut erklang unter anderem der Evergreen „Was kann schöner sein“; die amerikanische Volksweise „Sehnsucht nach Virginia“ wurde ebenso harmonisch interpretiert wie das Tessiner Volkslied „Pferde zu vieren traben“. Eine wertvolle Bereicherung war bei dieser Auftrittsfolge, bei der Günther Enßle sogar zum Tanzen aufforderte und die mit „La Provence“ beschlossen wurde, der junge Niklas Malluschke als Begleiter am Klavier. Begeistertem Applaus folgte ein kleines Wunschkonzert von Zugaben, dabei natürlich auch der „Bajazzo“. u Über die Verabschiedung des langjährigen Chormitglieds Georg Scheidler und der Ehrung treuer Mitglieder berichten wir noch.