Malsburg-Marzell (kn). In einer Flächengemeinde mit einer Größe von 25 Quadratkilometern ist es nicht möglich, Hundekotbehälter aufzustellen wie in einem Stadtpark. Dies war nach einer längeren Diskussion letztlich das Fazit der Beratungen im Gemeinderat. Alle Hundebesitzer sollen aber eindrücklich auf die Gefahren hingewiesen werden, die von Hundekot auf Weideflächen gerade auch für das Großvieh ausgehen. Die Verwaltung hatte vorgerechnet: Bei einem auf 25 Behälter geschätzten Bedarf in allen Ortsteilen würde die Aufstellung von „Robidogs“ einschließlich Personalkosten rund 12 900 Euro betragen, der jährliche Aufwand für Reinigung und Entsorgung wurde auf rund 10 000 Euro angesetzt. Eine weitere Rechnung: Würde man die Kosten auf die Hundesteuer umlegen, müsste diese von bisher 60 Euro jährlich auf 144 Euro steigen. Immer wieder würden der Verwaltung Beschwerden von Großviehhaltern gemeldet, wenn Weideflächen als „Hundeklo“ benutzt würden. Insbesondere Futterflächen neben stark frequentierten Spazierwegen würden mit Hundekot stark belastet, Erkrankungen und sogar Todesfälle bei Rindern seien nachgewiesen. Aktuell versuchte es die Gemeinde mit einem erneuten Aufruf im Amtsblatt und erinnerte damit an eigentlich bekannte Verhaltensregeln. So wies man ausdrücklich darauf hin, dass Hunde im Innenbereich an der Leine zu führen und so zu beaufsichtigen sind, dass niemand belästigt, gefährdet oder gar geschädigt wird. Der Halter beziehungsweise der Hundeführer hätten außerdem dafür zu sorgen, dass der Hund seine Notdurft nicht auf privaten oder öffentlichen Grundstücken verrichtet. In der Aussprache im Gemeinderat wurde bedauernd festgestellt, dass bisher nur wenige der zahlreichen Hundehalter in der Gemeinde von der Möglichkeit Gebrauch machten, bei der Gemeinde kostenlos Hundekotbeutel zu beziehen. Letztlich wurde Übereinstimmung darüber erzielt, mittels Rundschreiben an das Verantwortungsbewusstsein der Hundehalter zu appellieren und speziell über die Gefahren zu informieren, die von Hundekot auf Viehweiden für die Tiere ausgehen. Gemeinderätin Ulrike Richter sah es als wichtige Aufgabe an, den Streit zwischen Landwirten und Hundehaltern zu entschärfen, beispielsweise durch eine Informationsveranstaltung.