Ein Besuch von Bürgermeister Gerd Schweinlin im Rathaus und eine öffentliche Diskussionsveranstaltung am Abend gab der SPD-Kandidatin im Wahlkreis Breisgau Dr. Birthe Könnecke am Mittwoch Gelegenheit, sich mit den aktuellen Fragen und Problemen der Berggemeinde vertraut zu machen. Malsburg-Marzell. Zusammen mit den Gemeinderatsmitgliedern Helga Althauser und Clemens Kanmacher sowie dem stellvertretenden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Matthias Wehrlin, er ist im SPD-Kreisvorstand für landwirtschaftliche Fragen zuständig, nahm die Kandidatin wohl als eine der ersten Besucher am ovalen Tisch im neuen Dienstzimmer des Bürgermeisters im gerade fertiggestellten Rathausanbau Platz. Bürgermeister Gerd Schweinlin stellte seinen Ausführungen unterstützt von den Ratsmitgliedern die erneute Forderung nach einem „Flächenzuschlag“ für Gemeinden mit relativ geringer Einwohnerzahl, aber großer Gemarkungsfläche voraus. Mehrere Vorstöße in dieser Richtung seien wohlwollend aufgenommen, aber ohne spürbare Resonanz geblieben. Anhand der fast eine Wandfläche füllenden Gesamtaufnahme der Flächengemeinde im renovierten Sitzungssaal verdeutlichte der Bürgermeister wie schwer es ist, eine geordnete Infrastruktur, etwa im Blick auf die Wasserversorgung, für alle Ortsteile zu schaffen. Als besonders wichtig erachteten es die Teilnehmer der Gesprächsrunde, Grundschule und Kindergarten im Dorf zu behalten, dies auch im Blick auf die Ganztagsbetreuung. Nur so könne man junge Familien für den Wohnort Malsburg-Marzell gewinnen. Hier konnte auf die von der grün-roten Landesregierung erreichten finanziellen Verbesserungen für diesen Bereich verwiesen werden. Weitere Gesprächspunkte waren die unstrittig als förderungswürdig beurteilte Höhenlandwirtschaft als Landschaftspflege und die Förderung regenerativer Energien. Die im Flächennutzungsplan für die Nutzung von Windkraft ausgewiesenen Flächen hätten sich allerdings nach eingehenden Messungen als zu windschwach erwiesen. Zur Sprache kam in der Runde auch die Unterbringung von Flüchtlingen. Im ehemaligen Internat Stockberg in Marzell seien derzeit 18 Geflüchtete in der Anschlussunterbringung wohnhaft, erläuterte der Bürgermeister, der den Einsatz der Mitglieder des neu gegründeten Helferkreises lobte. „Es gibt in dieser Frage keine einfachen und schnellen Lösungen, auch wenn andere dies versprechen“, unterstrich die Kandidatin. Mit einem Rundgang durch die neuen Verwaltungs- und Archivräume wurde der Besuch abgeschlossen.