Alle bis zum Zweiten Weltkrieg im gesamten Gemeindegebiet gebauten Häuser sind darin erfasst. Am Freitag, 14. Oktober, ab 19.30 Uhr wird im Bürgerhaus Edenbach in Malsburg die umfassende „Häuserchronik von Malsburg-Marzell“ von Fred Wehrle offiziell vorgestellt. Von Rolf-Dieter Kanmacher Malsburg-Marzell. Dabei besteht das Werk aus mehr als nur aus nüchternen Zahlen. Es geht auch um die Entstehungsgeschichte der Häuser, um Besitzverhältnisse oder die Auflistung der verschiedenen Eigentümer. Darüber hinaus sind auch viele Anekdoten enthalten, die die Häusergeschichte und das dörfliche Leben widerspiegeln. Das zeigt auch ein Blick auf die Geschichte des alten Vogelbacher Schulhauses, wohl eines der markantesten Gebäude der Gemeinde: Schon 1715 stand in Vogelbach nach Fred Wehrles Feststellungen ein Schulhaus, den kärglich besoldeten Schulmeistern oblag zumeist die Begleitung der Gottesdienste, auch als Gerichtsschreiber oder Ratschreiber waren ihre Dienste gefragt. Nach dem fürchterlichen Vogelbacher Dorfbrand im Jahr 1826, der in der Chronik umfassend behandelt wird, musste die Bevölkerung auch noch mit den Kosten eines Schulhaus-Neubaus belastet werden, da sich das alte Gebäude in einem als erbärmlich beschriebenen Zustand befand. Bereits im November 1828 konnte die Einweihung des neuen Gebäudes gefeiert werden. Ab 1833 wurde bei den Bürgern über Jahrzehnte eine entsprechende Umlage erhoben, um die Baukosten „abstottern“ zu können. Im Gebäude war auch ein Archivraum, weiter wurden dort Trauungen abgehalten. Das Gebäude wurde auch durch Um- und Anbauten erweitert. In den Jahren 1888/89 besuchten immerhin 120 Kinder, ihnen oblag auch lange Zeit die Reinigung der Schulräume, die Schulen in Vogelbach und Kaltenbach. Immer wieder gab es Streitereien um die Wasserversorgung der Schule und um die Wohnräume der Lehrkräfte im Gebäude. Im Jahr 1914 ist aktenkundig, dass ein Gesuch des Hauptlehrers Hofmann von Vogelbach um Bewilligung zum Abschießen von Raubvögeln „ohne Beanstandung“ genehmigt wurde. In der Schulscheune wurden ab 1951 auch Geräte und Maschinen der Feuerwehr abgestellt. Diese Scheune fiel 1958 infolge von Brandstiftung den Flammen zum Opfer. Heute hat nach einem Neubau dort die Gruppe Vogelbach-Käs-acker ihr ansehnliches Domizil. Im Jahr 1968 ging die Vogelbacher Schulgeschichte zu Ende, nachdem die Gemeinde in Malsburg ein neues zentrales Schulgebäude errichtet hatte. Das Gebäude ist weiterhin im Besitz der Gemeinde und wurde lange von Schulleiter Heinz Baumgartner bewohnt. Die Chronik enthält viele weitere Details zur Schulgeschichte und die Namen aller bekannten Lehrer in Vogelbach.