Malsburg-Marzell Viehwaage hat ausgedient

Weiler Zeitung
Das ehemalige Gemeindewaagehäuschen in Marzell (links) Foto: Rolf-Dieter Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

GemeinderatÜberholte Gebührenordnung aufgehoben

Malsburg-Marzell (kn). Öffentliche, von der Gemeinde unterhaltene Viehwaagen hatten früher größere Bedeutung in der Berggemeinde, als noch viele Landwirte kleinere höhenlandwirtschaftliche Betriebe in allen Ortsteilen unterhielten und das Schlachtvieh vor dem Abtransport gewogen werden musste. Nun hob der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung die Waagegebührenordnung aus dem Jahr 1974 auf.

Es bestehe kein Bedarf, die Gemeinde betreibe keine öffentliche Waage mehr, sagte dazu Bürgermeister Gerd Schweinlin. Es habe auch keine Nachfrage mehr bestanden. Wie die Gemeindewaagen in anderen Ortsteilen sei auch die Waage im Außerdorf in Marzell seit längerer Zeit stillgelegt, erinnert sich Gertrud Roser, deren verstorbener Mann Erwin Roser als letzter die Marzeller Waage betreute. Zwischenzeitlich hat Familie Roser auch das Waagehäuschen mit dazugehörigem Grundstück erworben.

Hochbetrieb rund um das Waagehaus habe es zuletzt vor allem gegeben, wenn der Marzeller Weideverband das Gewicht der Weidetiere vor dem Weideauftrieb und dann wieder im Herbst beim Weideabtrieb ermittelt und die jeweiligen Gewichtszunahmen berechnet habe. Der Umtrieb habe sogar einmal einen Feriengast zur Frage veranlasst, ob hier eine „landwirtschaftliche Demonstration“ stattfinde. Heute verfügt der Weideverband Marzell über eine mobil auf den Weiden einsetzbare Waage.

Weiter vergab der Gemeinderat verschiedene Arbeiten im Rahmen der Rathaussanierung und -erweiterung: Den Auftrag zum Verlegen der Bodenbeläge erhielt die einheimische Schreinerfirma Wetzel (Käsacker) zum angebotenen Preis von 10 500 Euro. Die Einrichtung einer Teeküche übernimmt die Firma Trefzer (Marzell) für 2269 Euro, die auch den Auftrag für den Bau eines Briefkastens für 609 Euro übertragen bekam. Ein Auftrag für Fliesenarbeiten ging an die Firma Kramer in Kandern, die Auswahl der Fliesen wird nochmals überprüft.

Der im Zuge der behindertengerechten Einrichtung vorgesehene Lift soll in der 50. Kalenderwoche eingebaut werden. Barrierefrei muss der neue Eingang zum Rathaus hergestellt werden. Hierfür ist ein Pflasterbelag vorgesehen, für den der Gemeinderat „grünes Licht“ gab. Im hinteren Bereich soll die Böschung mit Granitbausteinen abgefangen werden.

Zur geplanten Renovierung der Kaltenbacher Kirche lag ein Bauantrag vor, der keine Kopfschmerzen bereitete, ändert sich doch an der Außenansicht des historischen Gebäudes nichts.

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