Lucia Engombe war zwei Jahre alt, als die Familie von Ovamboland (Namibia) nach Angola flüchten musste, weil ihr Vater, ein Lehrer, die südafrikanische Apartheidpolitik kritisiert hatte. Nach einer Odyssee durch angolanische Flüchtlingslager kam sie sie im Alter von sieben Jahren gemeinsam mit anderen Ovambokindern in die ehemalige DDR. Elf Jahre lebte sie dort, um als zukünftige kommunistische Elite der marxistisch orientierten Befreiungsbewegung SWAPO ausgebildet zu werden. Nach dem Fall der Mauer wurden die Jugendlichen über Nacht zurückgebracht nach Ovamboland, es war eine Heimkehr in die Fremde. An der Deutschen Schule in Windhoek machte Lucia Engombe ihren Schulabschluss und studierte anschließend Journalistik. Heute arbeitet sie in der deutschen Redaktion des namibischen Rundfunksen NBC. Über ihr Flüchtlingsschicksal schrieb sie das Buch „Kind Nr. 95“.