Maulburg „Eine unendliche Geschichte“

Markgräfler Tagblatt

Antrag der Freien Wähler: Alte Alemannenhalle nicht abreißen

Maulburg (sc). „Zukunftsoptionen für die alte Alemannenhalle“ hieß der Antrag der Freien Wähler, der am Montagabend in der Gemeinderatssitzung in Maulburg diskutiert wurde. Ziel der Fraktion ist es laut eigenen Angaben, gemeinsam mit Verwaltung und Gemeinderat einen Fahrplan zu entwickeln, wie mit der alten Alemannenhalle weiter vorgegangen werden soll.

„Das Thema hat uns schon öfter beschäftigt“, leitete Fraktionssprecher Christof Schwald ein. Die Fraktion schlug folgende Schritte vor: Im Juli soll im Gemeinderat über die Zukunft der alten Halle diskutiert werden. Bei Zustimmung zum Konzept soll der Gemeinderat Grundsätze zu möglichen Nutzungsformen und strukturellen sowie finanziellen Rahmenbedingungen festlegen. Im August soll dann der Auftrag für ein Gutachten vergeben werden. Im Februar 2016 könnte das Gutachten mit einer Empfehlung seitens des Unternehmers dem Gemeinderat vorgelegt werden. Im März sollte dann der Gemeinderatsbeschluss über das weitere Prozedere folgen.

Der Abriss der alten Halle solle aufgeschoben werden, Nutzung und Erhalt seien gewünscht, sagte Schwald. „Wenn die Halle nur so herum steht, bricht sie irgendwann von selbst zusammen.“ Wenn die Bedingungen diskutiert wurden, könne man ein Unternehmen beauftragen, um herauszufinden, ob die Bausubstanz überhaupt noch in Ordnung ist und welche Marktchancen ein Fitnessstudio oder eine Kletterhalle, von denen Anträge eingingen, hätten. Vielleicht seien die Räume auch für die Musikschule geeignet, so Schwald.

„Wir sehen das Potenzial einer Marktanalyse als grundsätzlich nicht so groß an“, sagte Christian Leszkowski (SPD). Niemand habe „die Bude eingerannt“, die Erbpacht schrecke ab. „Wir werden nicht zustimmen“, so sein Fazit. Das sah auch Markus Meßmer (CDU) so: „Wir sehen auch kein Potenzial und halten am Abriss fest.“

„Wir hatten mit Konzepten gerechnet“, warf Horst Leber (BVM) ein. „Und was kostet das?“ „Der Plan hat ja Stufen“, antwortete Schwald. „Zuerst die Begutachtung und wenn die etwas ergibt, geht es weiter. Als Finanzierung würde die Abrisssumme dienen.“

„Wir sind Abbruchgegner“, so Leber. Er brachte das Thema der Flüchtlingsunterbringung auf den Plan. „Das Thema geht an Maulburg nicht vorbei“, so seine Worte. Den Zeitplan der Freien Wähler betitelte er als „zu lang“. „Das hier ist ein ergebnisoffenes Verfahren. Es geht im Moment nur um die Optionen ja oder nein. Das möchte ich klar gestellt haben“, meldete sich Bürgermeister Jürgen Multner zu Wort. „Man kann Visionen haben, aber man muss auch eine Entscheidung treffen“, fand Bruno Sahner (SPD).

„Das ist eine unendliche Geschichte und wird ewig weiter gehen“, so Ina Pietschmann (SPD). Man solle eher in die Richtung überlegen, was mit dem Gelände passieren könnte, wenn die Halle abgerissen würde.

Kurt Greiner (FW) beschrieb den Antrag als „letzten Schritt zur Rettung“. „Wenn das schief geht, wird für den Abriss gestimmt.“ „Die Musikschule wäre keine nachhaltige Lösung und auch ich bin gegen den Antrag“, erklärte Bürgermeister Multner. Die alte Halle habe keine eigene Heizung mehr, das benachbarte Hallenbad sei energieautark.

Der Antrag wurde schließlich mit sieben zu fünf Stimmen befürwortet.

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