Maulburg (ib). Mit konkreten Plänen ziehen die Freien Wähler ins neue Jahr. Das wurde beim Neujahrsempfang im Rathaussaal deutlich. Gleich zwei Schwerpunktthemen erörterte Vorsitzende Heidrun Seidensticker in ihrer Ansprache. Zum Auftakt ging sie auf die Bemühungen für die ältere Generation ein. Das Wichtigste für betagte Bürger sei eine gute Infrastruktur. Diese einzurichten sehe sie nicht ausschließlich als Aufgabe der Kommune. Gefordert seien Kirchengemeinde, Vereine und Freiwillige seitens der Einwohnerschaft. Es brauche eine funktionierende Dorfgemeinschaft, betonte sie, und eine solche sei in Maulburg auch vorhanden. Allerdings bedürfe sie der Förderung. Einen „sehr interessanten“ Austausch habe sie dazu beim Bürgertreff im Herbst erlebt. Vier fachkundige Referenten hätten sich zum demografischen Wandel geäußert. Um älteren Bürgern so lange wie möglich die vertraute Umgebung zu erhalten, gebe es viel zu tun, sagte die Vorsitzende. Eine Aufgabe sei die Stärkung der Versorgungsformen, etwa die ambulante Pflege, wofür es ehrenamtlicher Mitstreiter bedarf. Weiter sei die ärztliche Versorgung wichtig. Die Crux: auch Ärzte werden älter (Stichwort Ärztemangel). Als weiteren Punkt nannte sie die Schaffung von (barrierefreiem) Wohnraum für Senioren. Seidensticker regte an, einen Seniorenrat zu gründen, der die Belange koordiniere. Den entsprechenden Antrag werde die Fraktion dem Gemeinderat vorlegen. Das zweite Thema galt den Flüchtlingen, untergebracht in der alten Alemannenhalle. Das Ortsbild habe sich seit der Ankunft der Flüchtlinge verändert. Seidensticker erwähnte die Aktion „Maulburg hilft“. Aufgabe sei, die Integration der Flüchtlinge zu fördern, betonte sie, um an die Flüchtlingssituation innerhalb Deutschlands in den 1950er Jahren zu erinnern. Themen, die noch lange beschäftigen werden, schilderte auch Fraktionssprecher Erich Potschies. Konkret nannte er die Projekte B 317-Ost, Regenwasser, Breitband und Flüchtlingsunterkunft. Zum demografischen Wandel sagte er, man brauche professionelle Hilfe und eine Anlaufstelle. Mittel würden im Haushalt 2016 eingestellt. Ein erster Schritt sei die Bestandsaufnahme und Zielfindung. Dringlich seien Erschließung und Vermarktung des Gewerbegebiets West und des Baugebiets Brühl. Als Großprojekt gelte auch der Bildungscampus. Wort- und inhaltsreich berichtete Potschies über die Ereignisse des letzten Jahres. Der Gemeinderat tagte so oft wie nie (66 Termine). Rekordverdächtig seien die Finanzen. Für Unterhaltung sorgte „Hausmeister Edwin Hämmerle“, bekannt vom SWR4-Frühmagazin. Er verstand es auf Anhieb, seine Anhänger zu begeistern, zunächst mit einem Evergreen samt Gitarrenspiels, anschließend mit Wort und Witz. Zu Gehör kamen Anekdoten, wie „Ur-Bobbele Martin Schley“ . Viele Lacher erntete das Multitalent Hämmerle auch beim Maulburger Publikum. Weitere Informationen: Termine: 15. Januar, 20 Uhr, „Wiesentäler Hof“, Vorstellung des Haushalts 2016 und Rückblick 2015. 29. Januar, 20 Uhr Halle, Bürgerinfo-Abend. Unter anderem werden Flüchtlinge ihre Geschichte erzählen.