Die 42-Jährige berichtet von den Trennungserfahrungen und Kulturschocks ihres 23-jährigen Flüchtlingslebens. In „Die deutsche Afrikanerin“ hatte der „Spiegel“ Lucia Engombes deutsch-afrikanische Odyssee nachgezeichnet.
Lucia Engombe, war zwei Jahre alt, als die Familie von Ovamboland (Namibia) nach Angola flüchten musste, weil ihr Vater, ein Lehrer, die südafrikanische Apartheidpolitik kritisiert hatte. Nach einer Odyssee durch angolanische Flüchtlingslager kam sie im Alter von sieben Jahren in die ehemalige DDR, gemeinsam mit anderen Ovambo-Kindern. Elf Jahre lebte sie dort, um als zukünftige kommunistische Elite der marxistisch orientierten Befreiungsbewegung SWAPO ausgebildet zu werden. Nach dem Fall der Mauer 1989 wurden die Jugendlichen über Nacht zurückgebracht nach Ovamboland. Es war eine Heimkehr in die Fremde. Zu einer fremd gewordenen Frau sollte sie plötzlich Mutter sagen. Über ihr Flüchtlingsschicksal schrieb Lucia Engombe das Buch „Kind Nr. 95“.