^ Maulburg: Maulburg setzt auf Qualitätssicherung - Maulburg - Verlagshaus Jaumann

Maulburg Maulburg setzt auf Qualitätssicherung

Markgräfler Tagblatt
 Foto: Markgräfler Tagblatt

Kinderbetreuung: Erzieherinnen und Erzieher sollen vor Überlastung geschützt werden

Maulburg (hf). Nach Engpässen in den Betreuungseinrichtungen in Maulburg war eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die Vorschläge für eine nachhaltige Qualitätssicherung bei der Kinderbetreuung erarbeiten sollte.

Die Gruppe – bestehend aus Vertretern der Kindergärten, der Eltern, der Verwaltung und des Gemeinderats – legte einen Vorschlag für einen Maßnahmenkatalog vor, der im Gemeinderat diskutiert wurde.

In der Einleitung informierte Bürgermeister Jürgen Multner über Zielsetzung und Vorgehen der Arbeitsgruppe. „Eine wichtige Fragestellung für die Gruppe war, wie man gute Fachkräfte in den Einrichtungen binden und qualifizierte Bewerber für das Engagement in den Betreuungseinrichtungen gewinnen kann“, erklärte der Bürgermeister.

Der erste Vorschlag, den Erzieherinnen einfach mehr zu bezahlen, sei verworfen worden. „Angesichts der andauernden Arbeitsüberlastung wäre das lediglich ein ‚Schmerzensgeld‘ gewesen“, so Jürgen Multner. Außerdem gelte die Tarifbindung, über die sich die Kommune nicht einfach hinwegsetzen könne. Vielmehr sei es Ziel gewesen, die Mitarbeiter vor Überlastung zu schützen. Um eine Datenbasis zu schaffen, habe man eine Bilanzierung der Arbeitsstunden über zwei Jahre vorgenommen. Dabei seien Vakanzen, Überstunden und Sonderbelastungen im Detail ausgewertet worden. Als Ergebnis liege nun ein Arbeitspapier vor, das zeige, dass die angestrebten Ziele erreicht werden können. Dazu sei die Überschreitung des geltenden Personalschlüssels erforderlich, führte der Bürgermeister aus. „Die Umsetzung der Vorschläge wird sich nicht nur positiv für die Betreuung in unseren Kindergärten auswirken“, so Jürgen Multner, „sondern wir können eine Vorbildfunktion in dieser Frage einnehmen und den Standortfaktor für Maulburg stärken.“

Die Ergebnisse des Arbeitspapiers wurden von Barbara Huber-Kramer (Kita Neue Straße) und Julian Kracht (Kiga Steegmatt) vorgestellt. Im Detail wurden dort die Schwierigkeiten bei den unzureichenden Vorbereitungszeiten, den Fehlzeiten sowie bei Sonderbelastungen aufgelistet. Die Personalausstattung müsse um 20 Prozent erhöht werden, um die Qualität der Kinderbetreuung langfristig zu sichern, lautete der Vorschlag.

Als weitere Schwachstelle wurde festgehalten, dass der Leiter im Kindergarten Steegmatt sowie die stellvertretende Leiterin in der Kita Neue Straße zusätzlich zu ihren Leitungsaufgaben zu stark in die Gruppenarbeiten in den Einrichtungen eingebunden sind. Im Papier wurde vorgeschlagen, dem Leiter des Kiga Steegmatt 70 Prozent der Zeit für Leitungsaufgaben einzuräumen (bisher 30 Prozent). Die stellvertretende Leiterin in der Kita Neue Straße sollte zu 50 Prozent für Leitungsaufgaben freigestellt werden.

In der Diskussion zeigte sich, dass es grundsätzlich eine fraktionsübergreifende Bereitschaft gab, für eine nachhaltige Verbesserung der Situation in den Betreuungseinrichtungen zu sorgen. Die Unterschiede lagen in den Details, wobei Bürgermeister Multnier dem Gemeinderat empfahl, die Frage nicht nur durch die „betriebswirtschaftliche Brille“ zu betrachten. „Wir machen in Maulburg die Dinge anders“, betonte er.

Jeweils mit deutlicher Mehrheit entschied der Gemeinderat, eine Erhöhung der Personalausstattung um 15 Prozent für beide Einrichtungen. Der Leiter des Kiga Steegmatt solle zu 50 Prozent für Leitungsaufgaben freigestellt werden, die stellvertretende Leiterin der Kita Neue Straße zu 30 Prozent.

Auf Antrag von Christian Leszkowski (SPD) wurde zusätzlich vereinbart, den weiteren Prozess und die erzielten Ergebnisse über ein Monitoring festzuhalten und auszuwerten.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading