Posaunen für Afrika hat eine ökumenische Reisegruppe im Gepäck, wenn sie für zweieinhalb Wochen nach Namibia fliegt. Mit dabei: Karlfrieder Walz, Pfarrer im Ruhestand, und seine Frau Irmela aus Maulburg. Von Harald Pflüger Maulburg. Mit Afrika verbindet Karlfrieder Walz eine besondere Liebe. Dort begann 1968 sein seelsorgerisches Wirken. Im Auftrag der Berliner Mission arbeitete er sechs Jahre lang als Missionar in Südafrika. Dort wurden auch seine Kinder geboren. Afrika hat Karlfrieder Walz seither nicht mehr losgelassen. Und so ist es kein Wunder, dass der Pfarrer im Ruhestand seit seiner Pensionierung wiederholt mit seiner Frau Irmela ins südliche Afrika reiste, um dort Vertretungsdienste zu übernehmen. Die bevorstehende Afrikareise werde die zehnte seit Beginn seines Ruhestands sein, erzählt Karlfrieder Walz, zudem werde es die letzte und mit zweieinhalb Wochen auch die kürzeste sein. Gleichzeitig ist sie auch etwas Besonderes: eine ökumenische Gruppenreise mit 29 Personen. Mit von der Partie ist ein Posaunenchor aus dem Markgräflerland und eine Gemeindegruppe um Gemeindereferentin Rita Sprich, früher Schopfheim, heute Lörrach. Rita Sprich hat den Kontakt zu der Afrikanerin Lucia Engombe, die viele Jahre in Deutschland gelebt hat und im vergangenen Jahr in Deutschland zu Besuch war, nicht abreißen lassen. Und so steht ein Besuch bei der Mitarbeiterin des Deutschen Hörfunks der NBC (Namibia Broadcasting Corporation) und Buchautorin („Kind Nr. 95“) ganz oben auf dem Programm. „Sie wird uns helfen, das Land und seine Menschen besser zu verstehen“, sagt der Pfarrer im Ruhestand, für den die Reise auch ein Besuch bei Freunden ist. Der Posaunenchor, der von Petra Brinkmann geleitet wird, hat 13 Trompeten und Posaunen gesammelt, die, zusammen mit Notenständern und Musikliteratur, für die musikalische Arbeit der schwarzen Gemeinden in Windhoek und Lüderitz überreicht werden sollen. Zum Bedauern von Karlfrieder Walz kann der Ideengeber, Bezirkschorleiter Gunther Bahlinger, an der Afrikareise nicht teilnehmen. Zu den Schwerpunkten der Namibiareise zählen die Besuche und das gemeinsame Musizieren in den Gemeindebezirken, in denen Karlfrieder Walz früher tätig gewesen ist. Bei einem Klosterbesuch lernt die Reisegruppe zudem ein Entwicklungsprojekt der Benediktinerinnen kennen. Einen Eindruck von der Landschaft sowie der Tier- und Pflanzenwelt kann die Gruppe bei einer Fahrt durchs Land gewinnen. Gleichzeitig erhält sie einen Einblick in die Geschichte Namibias. Sie wird dem kolonialen Erbe der Deutschen und der Südafrikaner begegnen und das neue, demokratische Namibia von heute kennenlernen. Ganz aktuell in diesem Zusammenhang sind die Gespräche zwischen der deutschen und der namibischen Regierung über die Wiedergutmachung für den Völkermord an den Herero und Nama zwischen den Jahren 1904 und 1908.