Paul Kempf, Breitbandexperte des Landratsamts Lörrach, informierte im Gemeinderat über die Breitbandversorgungspläne des Landkreises und speziell für Maulburg. Dabei ist die Internetversorgung Maulburgs im Vergleich zu anderem Gemeinden im Landkreis Lörrach laut Kempf nicht schlecht. Der Handlungsdruck ist in der Wiesentalgemeinde nicht so groß wie andernorts, auch wenn Bürgermeister Multner meinte, dass eine schnellere Leitung immer von Vorteil sei.
Hier kommt der Zweckverband ins Spiel, denn aus wirtschaftlichen Gründen scheinen die etablierten Breitband-Netzbetreiber nicht bereit, flächendeckend Glasfasernetze bis zu den einzelnen Gebäuden zu verlegen. Um die Breitbandversorgung voranzutreiben, will der Landkreis Lörrach deshalb mit 35 Gemeinden einen Zweckverband gründen, in dem die Interessen der Kommunen gebündelt werden. Die Gründung soll am 18. September erfolgen. Bei Beitritt zum Zweckverband wird Maulburg einen einmaligen Gründungszuschuss in Höhe von 5000 Euro entrichten sowie ein Stammkapital in Höhe von 15 000 Euro bereitstellen, dass in jährlichen Raten á 5000 Euro überwiesen wird. Langfristig gesehen soll sich die Investition über die Netzpacht amortisieren.
Über ein insgesamt 360 Kilometer langes so genanntes Backbone-Netz (Kostenpunkt: rund 20 Millionen Euro), das in den nächsten 15 Jahren aufgebaut werden soll, soll jeder Ortsteil bis zu einem Übergabepunkt an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Für Maulburg sind zwei solcher Übergabepunkte vorgesehen. Hinzu kommen so genannte Ausstiegspunkte für die Weiterleitung der Daten an die Endkunden. Der Vorteil von Glasfaser gegenüber Kupfer ist, dass aufgrund einer fehlenden physikalischen Dämpfung die Daten sehr viel schneller durchgeleitet werden können. Die maximale Bandbreite wird höchstens von den Endgeräten begrenzt.