Maulburg Starke Gemeinde mit Zukunft

Markgräfler Tagblatt
Gut 150 Personen kamen am Freitagabend zum Bürgerempfang der Gemeinde Maulburg in die Alemannenhalle. Fotos: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Bürgerempfang in der Alemannenhalle in Maulburg / Bürgermeister schlägt optimistischen Ton an

Von Anja Bertsch

Maulburg. „Maulburg ist eine starke Gemeinde mit aktiven Bürgern, viel Geschichte und noch mehr Zukunft“. Bürgermeister Jürgen Multner schlug beim Bürgerempfang am Freitag in der Alemannenhalle vor etwa 150 Zuhörern einen optimistischen Grundton an.

Gewerbe, Industrie und Finanzen

Großen Raum in der Jahresbilanz des Bürgermeisters nahm einmal mehr die starke Position Maulburgs als Industrie- und Gewerbestandort sowie die gute Finanzlage der nach wie vor schuldenfreien Gemeinde ein. Ihren Grund habe die gute finanzielle Situation vor allem in der „Leistungsfähigkeit unserer hervorragenden Betriebe“, denen Multner für „ihre Standorttreue, ihr Arbeitsplatzangebot und die beeindruckenden Steuerzahlungen“ dankte. In einer beispielhaften Aufzählung nannte Multner die Firma Weisser-Bärwinkel, die 2014 von der Handwerkskammer Freiburg zum Handwerksunternehmen des Jahres gekürt wurde. Hornberger Druck erhielt zum wiederholten Mal den ersten Preis beim „gregor calendar award“, Einrichten-Schweigert wurde einmal mehr als „Top-Innovator“ ausgezeichnet und die Firma Busch belegte im direkten Leistungsvergleich mit 3300 deutschen Mittelständlern den 27. Platz.

Baustellen und Infrastruktur

Als Beispiele für die vielen Baustellen des vergangenen Jahres nannte Multner den Kreisverkehr bei Endress+Hauser, die Erweiterung des Steegmattkindergartens, den Abbruch des alten Konsum-Gebäudes und die Neugestaltung der Ortseingänge durch die Arbeitsgruppe Dorfverschönerung. Spontanen Beifall erntete Multner mit dem Versprechen, dass die Dauerbaustelle im Blostweg ab Ende der Woche Geschichte sein wird. Deutliche Worte fand Multner mit Blick auf die Verzögerungen bei der Wiedereröffnung des Hallenbades. Der Ursprungstermin sei optimistisch gewesen, räumte der Bürgermeister ein. Drei weitere Monate Verzögerung allerdings gingen auf Konto zweier Firmen: Habe sich die eine „unter anwaltlicher Vertretung gegen die Auftragserteilung gewehrt“, so habe die andere die Gemeinde „gelinde gesagt an der Nase herumgeführt“. Ebenfalls in Verzug, aber auf gutem Weg seien die Entwicklung der Sportflächen und die Regenwasserbewirtschaftung: „Ich bin optimistisch, dass 2015 erste Umsetzungsschritte erfolgen werden.“

Soziales, Bildung und Kultur

Als wichtige Stichworte im Bereich Soziales, Bildung und Kultur nannte Multner die gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Organisationen in Sachen Seniorenarbeit, die Benefizveranstaltungen der Bürgerstiftung sowie den Beschluss zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit in Maulburg. Multner betonte, welch große Bedeutung dem Feld Kinderbetreuung und schulische Bildung heute als Standortfaktor zukomme. Die Weiterentwicklung der Wiesentalschule zur Gemeinschaftsschule sei ein richtiger Schritt gewesen, wie die vielen Anmeldungen zeigten; auch im Bereich Kleinkindbetreuung steige die Nachfrage. Vor diesem Hintergrund sei die Gemeinde nun in der Pflicht, die Einrichtungen baulich zu erweitern, schlug Multner die Brücke zum Großthema Campusplanung.

Eine Vorstellung von den neuen Lernformen und den Anforderungen an künftige Schulräume gab Rektorin Heike Schmarje. Für diese Unterrichtsformen brauche es geeignete Räume.

Willkommenskultur für Flüchtlinge

Eindringliche Worte fand Multner mit Blick auf die Flüchtlinge. Selbstredend müsse man die Unsicherheiten der Menschen hier ernst nehmen, „aber wir sind überzeugt, dass wir die Herausforderungen erfolgreich bewältigen“, so der Bürgermeister. Viele Menschen verlassen derzeit ihre Heimat aus Angst um ihr Leben, vor Krieg und Hungersnot: „Lassen sie uns diese Menschen willkommen heißen“, appellierte Multner. In diesem Sinne werde Maulburg den zugewiesenen Flüchtlingen das gemeindliche Wohnhaus in der Neuen Straße mitten im Dorf zur Verfügung stellen anstatt sie am Ortsrand und womöglich in einem sozialen Brennpunkt unterzubringen, – eine Ankündigung, die den zweiten spontanen Applaus des Abends auslöste.

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