Maulburg „Wir waren die Querdenker“

Markgräfler Tagblatt
Horst Leber Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

GemeinderatHorst Leber spricht über den personellen Wechsel in der Bürgervereinigung Maulburg

Nach 16 Jahren stellten die Gemeinderäte Horst Leber und Herbert Roser (Bürgervereinigung Maulburg) einen Antrag auf Ausscheiden aus dem Gemeinderat (wir berichteten). Im Gespräch mit dem Markgräfler Tagblatt erläuterte BVM-Fraktionsvorsitzender Horst Leber die Beweggründe.

Von Saskia Scherer

Maulburg. „Herbert Roser und ich waren der Meinung, dass man so ein Amt nicht auf Jahrzehnte ausüben, sondern irgendwann beenden sollte“, erklärt Horst Leber. Zudem sei er jetzt 66 Jahre alt und es könne „mal jemand anders“ ran, jemand, der bisher im Hintergrund agiert habe. Genau das hätten Eva Krumm und Hans Zimmermann in der Vergangenheit getan. „Wir haben zwar die gleichen Ansichten, aber in der Aktion verhält man sich vielleicht doch unterschiedlich“, so Leber zu dem „Tausch“.

Bereits nach der Wahl sei vereinbart worden, dass er und Roser die Amtsperiode nicht beenden werden. „Wir wollten eigentlich schon etwas früher aufhören, haben das aber dann noch geschoben“, berichtet Leber. Es sei eine gemeinschaftliche Entscheidung gewesen. „Im Frühjahr haben wir uns mit den Nachrückenden getroffen“, erzählt Leber weiter. Eva Krumm und Hans Zimmermann, die auf der Liste direkt folgen, erklärten, dass dies für sie in Ordnung sei.

Die „Stabübergabe“ soll in der Gemeinderatssitzung am Montag, 9. November, stattfinden. „Herbert Roser und ich werden künftig im Hintergrund agieren und die beiden neuen Gemeinderäte nicht allein lassen“, betont Leber. 16 Jahre seien sie an vorderster Front gewesen und wollen Krumm und Zimmermann nun ein Stück begleiten und ihre Erfahrung einbringen. „Das haben wir zugesichert, der Rückhalt ist wichtig“, sagt Leber. Große Projekte wie das Gewebegebiet West, der Bildungscampus, die Überalterung der Gesellschaft oder der Bebauungsplan Köchlinstraße stünden auf dem Programm.

Im Rückblick war für Horst Leber laut eigenen Angaben besonders, „wie wir die Dinge angegangen sind und durchgehalten haben“. „Wir waren die Querdenker“, sagt Leber. Man habe Alternativen aufgezeigt, die immer nur als Angebot gemeint waren. „Wenn wir nichts gesagt hätten, dann hätte man es nicht gewusst“, so Leber. Und ein paar Mal sei das ja auch geglückt, zum Beispiel bei der Regenwasserbehandlung, wo die Kosten von 3,9 auf 1,5 Millionen gesenkt werden konnten. Das komme den Bürgern zugute. „Das war unsere treibende Kraft“, betont Leber.

Allgemein müsse man die Belange der Bürger immer im Blick behalten. Die andern Gemeinderäte sähen das sicher auch so, stellt Leber klar. „Aber durch unsere Arbeitsweise haben wir Alternativen aufgezeigt.“ Gewiss seien diese manchmal nicht möglich gewesen. Aber es sei wichtig gewesen, zu zeigen, dass der erste Wurf nicht immer der Beste sei.

Herbert Roser war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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