Dennoch sollen die Auseinandersetzungen nicht auf dem Rücken der Eltern oder Kinder ausgetragen werden, betonten die Kita-Leiter aus Steinen und Maulburg. Daher habe man von Anfang an einen „engen Dialog“ mit den Eltern geführt, erklärte Julian Kracht. Der Leiter des Steegmatt-Kindergartens berichtete von zahlreichen Elternabenden, Informationsblättern und Gesprächen, die in den vergangenen Monaten geführt und verteilt wurden.
Verständnis und Engagement hätten die Eltern den Erziehern entgegengebracht. „Die sehen unsere Bedürfnisse“, so Regina Doppstadt. In Maulburg und Steinen wurden von den Eltern Netzwerke gebildet, so dass die Betreuung der Kinder auch bei geschlossenen Einrichtungen gewährleistet ist. „Die Eltern haben die Tragweite der Tarifverhandlungen verstanden. Was ist, wenn es künftig noch mehr Personalmangel gibt und weitere Gruppen geschlossen werden müssen?“, so Barbara Huber-Kramer.
Nicht streiken dürfen die Erzieher in Kitas mit kirchlichem Träger, da dies im Arbeitsrecht der Kirche verankert ist. Doch da ihr Gehalt ebenfalls vom Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst abhängig ist, möchten sich auch die Erzieher aus den kirchlichen Einrichtungen an den aktuellen Geschehnissen beteiligen. Streiken dürfen sie nicht, aber demonstrieren. „In Absprache mit unserem Arbeitgeber haben wir den Dienstplan geändert“, so Thomas Seubert, Leiter des evangelischen Fröbel-Kindergartens in Steinen. Etwas dünner besetzt kann der Kindergartenbetrieb heute weiterlaufen und gleichzeitig können sich einige Mitarbeiter frei nehmen, um an der Kundgebung in Lörrach teilnehmen zu können.