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Maulburg Zunftabend steht auf der Kippe

Markgräfler Tagblatt
Die Narrenzunft Maulburg ernannte Elke Schanz zum Ehrenmitglied. Unser Bild zeigt von links: Benjamin Beck, Elke Schanz, Martin Jessat und Andreas Mühlhans. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Generationswechsel bei der Narrenzunft Maulburg setzt sich fort

Maulburg (hf). Die Ankündigung, dass weitere langjährige und stark engagierte Mitglieder des Zunftrates ihre Aufgaben nicht länger ausführen werden, war wohl die bedeutendste Nachricht aus der Hauptversammlung der Maulburger Narrenzunft am vergangenen Freitag.

Elke Schanz, seit mehr als 40 Jahren in der Zunft aktiv und seit langen Jahren als Zeremonienmeisterin die treibende Kraft hinter den jährlichen Zunftabenden, legte ihr Amt nieder und stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl. Mit ihr wird auch Martin Jessat, der viel an Texten und Sketchen mit zum Zunftabend beigesteuert hat, für diese Aufgabe nicht mehr zur Verfügung stehen.

„Das ist ein bedeutender Einschnitt“, erklärte Zunftmeister Andreas Mühlhans, „und da wir für diese Hauptversammlung noch keine Nachfolgerin gefunden haben, kann es sein, dass wir im kommenden Jahr keinen Zunftabend werden ausrichten können.“

„Es war eine kurze, aber sehr arbeitsreiche Saison“, erklärte Andreas Mühlhans bei der Eröffnung der Hauptversammlung. Zunftmeister Benjamin Beck legte einen Tätigkeitsbericht vor, der allgemein Respekt abnötigte. Neben 20 eigenen fasnächtlichen Aktivitäten, Besuchen bei befreundeten Cliquen und Teilnahme an Umzügen listete der Bericht acht Vorstandssitzungen, 39 Proben für den Ölfde-Ölfde und den Zunftabend und vier Arbeitseinsätze am Narrenhüsli auf. Dazu kamen Vorbereitungen und Mitarbeit beim Maulburger Dorffest – macht 77 Einsätze im Verlauf eines Jahres.

Eine Bilanz, auf die auch Bürgermeister Jürgen Multner in seinem Grußwort einging. „Bei diesem Bericht kann man der Narrenzunft und ihren Cliquen nur höchsten Respekt und Anerkennung aussprechen“, betonte der Bürgermeister, und er hob dabei auch die Veranstaltungen außerhalb der Fasnacht für das Dorf und die Kinder in Maulburg lobend hervor. Wolfgang Hess legte einen positiven Rechenschaftsbericht vor, so dass auf Antrag von Bürgermeister Multner sowohl der Rechner wie die gesamte Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde.

Bei den turnusmäßig anstehenden Wahlen gab es sonst keine Veränderungen. Die Zunftmeister Benjamin Beck und Andreas Mühlhans, zweite Kassiererin Doris Kübler, Kanzellarin Josefine Schanz und Jugendleiter Detlev Beck wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Das Amt der Zeremonienmeisterin bleibt mangels geeigneter Kandidaten vorerst für ein Jahr vakant.

Bei der anschließenden Diskussion erklärten auch die Mitglieder der Säuli-Clique, dass sie das Scheibenfeuer zum Abschluss der Fasnacht nicht mehr gestalten könnten. „Wir machen das jetzt seit 1971 und sind auch alle in die Jahre gekommen“, erklärte Brunhild Asal. Das Scheibenfeuer in diesem Jahr sei also das letzte unter Regie der Säuli-Clique gewesen.

Zunftmeister Andreas Mühlhans dankte für die vielen Jahr der aktiven Unterstützung und überreichte Brunhild Asal – stellvertretend für alle Säuli - den Verdienstorden der Zunft. „Aber das Scheibenfeuer selbst wird als wichtiger Teil der Maulburger Fasnacht weiter durchgeführt werden“, erklärte der Zunftmeister. In welcher Form dies geschehen wird, soll noch im Zunftrat besprochen werden.

Abschließend erklärten die Zunftmeister, dass die Mitgliederzahl in der Zunft gerne höher sein könnte. „Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, das uns hilft, das närrische Brauchtum in unserem Dorf am Leben zu erhalten und weiter zu entwickeln“, betonten die Zunftmeister. Man müsse respektieren, dass vorbildliche Aktive nach jahrzehntelangem Einsatz einmal etwas in die zweite Reihe zurücktreten möchten. Das gebe aber jüngeren Narren auch die Möglichkeit, sich kreativ einzubringen und die Fasnacht weiter als lebendiges Brauchtum im Dorf zeitgemäß weiter zu entwickeln.

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