Müllheim 4169 Kilometer von Müllheim entfernt

Weiler Zeitung
Sieben Monate lang hatte das Ortsschild seinen festen Platz vor dem Hauptquartier der Ausbildungsmission in Mali: Beim Neujahrsempfang hat Brigadegeneral Werner Albl das Schild wieder an Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich zurückgegeben. Foto: Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Neujahrsempfang: Deutsch-Französische Brigade unter anderem in Mali im Einsatz

Von Alexander Anlicker

„Ich möchte etwas zurückgeben, was ich mir vor über einem Jahr ausgeliehen habe und was für uns, die Kameraden, die mit mir gemeinsam in Mali waren, ein wichtiges Stück Heimat war“: Mit diesen Worten überreichte der Kommandeur der Deutsch-Französischen Brigade, Brigadegeneral Werner Albl, beim Neujahrsempfang der Brigade das Müllheimer Ortsschild an Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich.

Müllheim. Sieben Monate lang hatte das Schild seinen festen Platz vor dem Hauptquartier der Ausbildungsmission in Bamako in Mali – 4169 Kilometer von Müllheim entfernt.

Zu Beginn des Neujahrsempfangs begrüßte Albl gemeinsam mit seinem Stellvertreter Colonel Jean-Philippe Leroux die dicht gedrängt stehenden Gäste im Cercle Mixte, darunter neben Landrätin Dorothea Störr-Ritter und Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich auch die Vertreter der übrigen Garnisons- und Patengemeinden sowie Vertreter von Polizei, Behörden, Hilfsorganisationen, Vereinen und Verbänden sowie des Militärs.

Die Ausbildungsmission und die UN-Mission „MINUSMA“ in Mali waren nicht die einzigen Einsätze, wie dem umfangreichen Rückblick der beiden Kommandeure zu entnehmen war.

Besondere Aufmerksamkeit erfuhr der Einsatz in Litauen im Rahmen der Rückversicherungsmaßnahmen der NATO für die östlichen Partner. Zudem gebe es keinen französischen Soldaten der Brigade, der nicht im Rahmen der Operation „Sentinelle“ – als Folge der Terroranschläge in Paris – in einer der französischen Großstädte, an Flughäfen und Bahnhöfen patrouilliert hat. Albl verwies auch auf die vielfältigen Aufgaben im Rahmen der Flüchtlingshilfe.

Das Jahr 2016 sei auch das Jahr des deutsch-französischen Gedenkens und Erinnerns gewesen, erklärte der Brigadegeneral mit Blick auf den 100. Jahrestag der Schlacht von Verdun. Als kleine Geste habe man am Vorabend des Jahrestags des Endes des Ersten Weltkriegs mit einem Benefizkonzert ein Zeichen gesetzt – ein solches soll im Herbst wiederholt werden.

Auch 2017 sind insbesondere die französischen Soldaten wieder in zahlreichen Ausbildungs- und Stabilisierungsmissionen in Mali, Djibouti, im Libanon und an der Elfenbeinküste sowie bei Ausbildungsmissionen in den französischen Partnerländern Gabun und Senegal im Einsatz, berichtete Leroux. Zudem bereite sich die Brigade auf eine weitere Präsenz in den baltischen NATO-Staaten im Jahr 2018 vor.

Albl bedankte sich für die herzliche Aufnahme der Soldaten und ihrer Familien in Müllheim und den übrigen Garnisonsstädten. „Das Leben ist gut hier an unseren Standorten. Wir fühlen uns wohl.“ Müllheim als Brigadestandort habe in den vergangenen Jahren durch umfangreiche Baumaßnahmen und Investitionen in Millionenhöhe eine weitere Stärkung und Aufwertung erfahren. Auch 2017 werde es wieder zu großen Investitionen kommen, die auch der heimischen Wirtschaft zu Gute kommen werden, sagte der Kommandeur und erinnerte auch an das Jubiläum anlässlich der Verlegung des Brigadestabs von Böblingen nach Müllheim vor 25 Jahren, das im September mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden soll.

Zum Abschluss schnitten Alb und Leroux gemeinsam mit Bürgermeisterin Siemes-Knoblich und Bäckermeister Martin Magnus die traditionelle Neujahrsbrezel an. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang vom Chor der Bäckerinnung Mulhouse.

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