Müllheim. Das Abschlussturnier der zweiten Bundesliga Süd sorgte am Ende für viele Tränen – nicht zuletzt, weil die Jazz- und Modern-Dance (JMD)-Szene eine Mannschaft vom Turniergeschehen verabschiedete, die wohl wie nur wenige das letzte Vierteljahrhundert JMD im Deutschen Tanzsportverband mitprägte: Zum letzten Mal tanzte unter dem Namen „Colony of Dance“ die Formation des Markgräfler Tanzsportclubs TSC Müllheim mit der Choreografie von Trainerin Karolin Lilie und Betreuerin Gaby Döhla. Insgesamt 15 Saisons startete die Formation in der ersten Bundesliga, acht Jahre in der zweiten Bundesliga – nur ganz wenige Vereine und Mannschaften können eine solche Historie aufweisen. Bereits 1978 wurde die erste Wettkampfgruppe im MTSC gegründet. Die erste Generation dieser Mannschaft nahm an der ersten Deutschen Meisterschaft JMD teil – und gewann. Ein Jahr später gelang in Duisburg die Titelverteidigung. Bis 1996 stand die Gruppe bei sämtlichen Deutschen Meisterschaften im Finale. Dann setzte ein Generationswechsel ein und damit einhergehend stieg die Mannschaft zunächst ab. Im Jahr 2000 übernahm Karolin Lilie als Trainerin und Choreografin mit ihrer Jugendgruppe als „New Colony of Dance“ einen verwaisten Oberligaplatz und wurde auf Anhieb Direktaufsteiger in die Regionalliga und im Jahr darauf Direktaufsteiger in die zweite Bundesliga. Bereits 2002 stieg die Gruppe wieder in die erste Bundesliga auf. Mit ihrer Choreografie zu „Schindlers Liste“ schaffte die Formation 2005 erneut den Einzug in das Finale einer Deutschen Meisterschaft. Von 2003 bis 2007 war die neue „Colony of Dance“ konstant in der ersten Bundesliga vertreten. 2008 führte der Weg in die zweite Liga zurück, um 2009 den erneuten Aufstieg zu schaffen. Seitdem prägten immer wieder Auf- und Abstiege die Geschichte der „Colony of Dance“, bedingt durch personelle Veränderungen. Diese machen auch aktuell den Ausstieg aus dem Formationswettkampf notwendig. Für den Markgräfler Tanzsportclub war die Gruppe stets ein Aushängeschild. Die Mädchen freuten sich trotzdem über einen neunten Turnierplatz zum Saisonabschluss.