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Müllheim Alte Apotheke wird wiederbelebt

Weiler Zeitung
Eine Gewerbenutzung im Erdgeschoss und fünf Wohnungen will Investor Stuckert in der ehemaligen Tenckhoff-Apotheke unterbringen. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Stuckert Wohnbau AG aus Freiburg stellt Pläne für Neunutzung vor: zwei Geschäfte und drei Wohnungen

Von Dorothee Philipp

Müllheim. Für die ehemalige Tenckhoff-Apotheke am Müllheimer Marktplatz gibt es neue Perspektiven: Die Freiburger Stuckert Wohnbau AG hat Interesse an dem denkmalgeschützten Gebäude bekundet, das die Stadt nach der Aufgabe der Apotheke erworben hatte. Im Bauausschuss stellte der für Stuckert tätige Architekt Ansgar Lenser-Beck nun die ersten Pläne für die Neunutzung des Hauses als Mehrfamilienwohnhaus vor.

Dass Vorstandschef Carlos Stuckert persönlich anwesend war, unterstrich das Interesse der vor allem in Freiburg und Umland aktiven Wohnbau AG, die derzeit in Neuenburg auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei einen Wohnkomplex mit 27 Einheiten baut. Man habe auch mit denkmalgeschützten Gebäuden Erfahrung und es sei eine reizvolle Herausforderung, die „recht hübsche Stadtapotheke“ wieder zum Leben zu erwecken, sagte Lenser-Beck.

Haus hat eine hervorragende Lage

Das Haus habe zwar eine hervorragende Lage in der Innenstadt, aber es gebe da auch einige Tücken. So sind die Gebäudekanten mit der Grundstücksgrenze identisch, das heißt, kein einziger Quadratmeter bleibt außen übrig für Stellplätze, Mülltonnen und anderes. Die Gebäudestruktur mit dem Hochparterre stehe auch dem ursprünglichen Plan entgegen, im Erdgeschoss einen Durchgang durch das gesamte Gebäude zu öffnen, um das dahinter liegende, derzeit als Parkplatz genutzte Areal besser an den Fußgängerverkehr aus der Wilhelmstraße anzubinden. Dort versucht die Stadt seit 20 Jahren, eine Nutzung anzuschieben, in der Diskussion war vom großflächigen Supermarkt über kleine Fachgeschäfte bis zur reinen Wohnbebauung alles auf dem Tisch, nichts hat bisher gegriffen.

Um das Gebäude wirtschaftlich betreiben zu können, brauche man eine Nutzung auch im Erdgeschoss, was bei der Umsetzung des Durchgangs nicht möglich wäre, betonte Stuckert. Denn dann wäre nicht nur das Erdgeschoss, sondern auch der Keller unbrauchbar für eine wirtschaftliche Nutzung. Der Entwurf sieht im Erdgeschoss eine „hochwertige Gewerbenutzung“ in Form von zwei kleinen Geschäften vor, in den beiden Obergeschossen jeweils zwei kleinere Zweizimmerwohnungen und im Dachgeschoss eine große Dreizimmerwohnung über zwei Ebenen. Für Wohnqualität sollen an der Marktplatz- und auf der Rückseite des Gebäudes Balkone sorgen, auf der Nordseite schlägt Lenser-Beck eine Art Loggia vor, die sich über beide Geschosse erstreckt.

Denkmalamt hat keine Einwände

Dieser Vorentwurf sei bereits mit dem Denkmalamt besprochen, das keine Einwände gehabt habe, sagte der Architekt. Um das Projekt weiter zu verfolgen brauche man etwa ein halbes Jahr, in dem alle Unwägbarkeiten geklärt werden sollen, aber auch Entgegenkommen seitens der Stadt, etwa bei der Lösung der Stellplatzfrage, betonte Stuckert. Und natürlich interessiert ihn, was auf dem Tenckhoff-Areal in direkter östlicher Nachbarschaft geschehen soll.

Seine Firma wolle auf eigene Kosten eine Untersuchung des Dachstuhls machen lassen sowie einen Bausachverständigen beauftragen, der eine Gesamt-Expertise anfertigen soll. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die angedachten Wohnungen nicht barrierefrei sein werden, weil ein Außenaufzug zu teuer ist. Ulrich Menny (SPD) gab zu bedenken, dass die Investoren nicht gerade Schlage gestanden hätten. Was Stuckert vorschlage, sei begrüßenswert. Das Gremium beauftragte die Verwaltung, mit Stuckert weiter zu verhandeln.

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