Müllheim Anlaufstelle für Suchtkranke

Weiler Zeitung
Als neues Angebot wurde 2016 das Projekt „Unabhängig leben im Alter“ gestartet. Neben Alkohol und Medikamenten ist für die Teilnehmer auch alles, was mit dem Älterwerden zusammenhängt, Thema. Foto: sba

Suchtberatung: Die meisten Klienten kommen wegen Alkoholproblemen

Von Claudia Bötsch

Alkohol ist die Volksdroge Nummer eins. Das spiegelt sich auch im Jahresbericht der Suchtberatung Müllheim wider, die noch eine Außenstelle in Breisach unterhält.

Müllheim. „Alkohol ist nach wie vor das am häufigsten konsumierte Suchtmittel, weswegen unsere Hilfe in Anspruch genommen wird“, heißt es im Rückblick auf das Jahr 2016. 88 Prozent der Klienten – gleich, ob Betroffene, Angehörige oder Vorgesetzte – suchten deshalb die Einrichtung auf. Darauf folgt mit deutlichem Abstand, „aber über die Jahre stark zunehmend“, das Thema Glücksspiel (sieben Prozent). „Ein Grund dafür dürfte das zunehmend und kontrovers diskutierte öffentliche Interesse sein, aber auch die steigende Dramatik durch das übermäßige und verlockende Angebot“, halten die Verantwortlichen der Suchtberatung fest.

Die Einrichtung bietet für Tabak-Abhängige spezielle Raucher-Entwöhnungsseminare an. Die anderen Suchtmittelabhängigen werden in den Regelangeboten bereut.

Als neues Angebot wurde 2016 das Projekt „Unabhängig leben im Alter“ gestartet, das von der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert wird. Die Gruppe trifft sich einmal wöchentlich. Neben Alkohol und Medikamenten ist für die Teilnehmer auch alles, was mit dem Älterwerden zusammenhängt, Thema. Ein weiterer Baustein des Projekts seien Schulungen in Altenhilfeeinrichtungen. Verwiesen wird unter anderem auf die Schulung von Pflegekräften einer ambulanten Pflegeeinrichtung in Neuenburg.

Neben Raucherentwöhnungsseminaren und Kursen zur Vorbereitung auf das Medizinisch-Psychologische-Gutachten (MPU) wegen Alkohols im Straßenverkehr umfasst das Angebot der Suchtberatung Selbsthilfegruppen für Alkohol und andere legale Suchtmittel sowie Angebote und Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene bei Alkoholmissbrauch.

Außerdem werden Servicekräfte von Spielhallen zum Thema Jugend und Spielerschutz geschult. „Dadurch sollen neben der Prävention problematische Spieler an uns vermittelt werden“, heißt es im Jahresbericht. Außerdem unterstützt die Suchtberatung Betriebe bei Fragen zu einem angemessenen Umgang mit einer Suchtproblematik und bietet auch Seminare für Beschäftigte und Vorgesetzte zur Suchtprävention an.

Sozialarbeiter und Pädagogen betreuen die Hilfesuchenden. Außerdem arbeiten vier langjährig abstinente Personen ehrenamtlich als Verantwortliche der angegliederten Selbsthilfegruppen und der Gruppe „Sucht im Alter“.

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