Müllheim (mps). Kommandowechsel bei der Deutsch-Französischen Brigade: Brigadegeneral Werner Albl als Kommandeur und Colonel Jean Philippe Leroux als dessen Stellvertreter haben das Kommando übernommen. Bei der feierlichen Zeremonie wurden die Verdienste des scheidenden Kommandeurs, Brigadegeneral Marc Rudkiewicz, um die Brigade gewürdigt. Die Zeit dieses binationalen Militärverbands war nach den Worten des bisherigen Kommandeurs von Strukturveränderungen, von bedeutenden Einsätzen und Übungen geprägt: Das 110. französische Infanterieregiment schied aus, das traditionsreiche erste Infanterieregiment wurde neu integriert. Für den Franzosen Marc Rudkiewicz hat die Brigade aufgrund ihrer gewonnen Erfahrungen aus den binationalen Einsätzen wie zuletzt in Mali „ihre Volljährigkeit erreicht“. Beteiligungen an Übungen, Aufgaben für die EU, für die Nato und die UN zeigten, dass sich der deutsch-französische Kampfverband längst als eine erfahrene und einsatzfähige Einheit erwiesen habe. „Während viele unserer Einheiten gemeinsam im Einsatz waren, absolvierten wir beispielsweise im Baltikum und in Polen eine intensive Ausbildung“, ergänzte Oberst Gerhard Klaffus. Die tägliche Zusammenarbeit sei mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit unter Partnern zweier Nationen geworden. „Wir erleben bei unseren Soldaten eine hohe Motivation und Einsatzwillen“, betonte Klaffus, der bereits seinen neuen Dienstposten beim Bundespräsidialamt als neuer Verbindungsoffizier der Verteidigungsministerin angetreten hat. Brigadegeneral Rudkiewicz wird künftig in Paris dem Inspekteur der französischen Armee zuarbeiten. Der Einsatz in Mali wird auch den neuen Kommandeur Albl beschäftigen. Die Ausbildungsmission der Europäischen Union für die Armee Malis wird im Dezember von Albl übernommen und bis zum Ablauf des Mandats Mitte Mai 2016 von ihm geführt. Mit der Integration des ersten Infanterieregiments der französischen Armee in die Brigade seien Spekulationen nach dem Abzug des 110. Infanterieregiments aus Donaueschingen zu einer bevorstehenden Auflösung der Brigade aufgelöst worden, erklärte der Kommandeur Einsatz und stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Carsten Jacobson beim Appell. Laufende Aufgaben und die ausgezeichnete Bilanz zeigten, dass die Deutsch-Französische Brigade kein Auslaufmodell sei, unterstrich Jacobson. „Sie ist vielmehr etwas ganz Besonderes und nimmt angesichts der sicherheitspolitischen Lage ihren festen Platz in der europäischen Sicherheitspolitik ein“, so der stellvertretende Heeresinspekteur weiter. „Unruhige Zeiten erleben unsere französischen Soldaten, die wegen der Terrorgefahr in Frankreich die Menschen auf öffentlichen Plätzen beschützen“, bedankte sich Jacobsons französischer Kollege, General Arno Sainte-Claire Deville bei den Soldaten. Er bestätigte Jacobsons Überzeugung, dass die Brigade einsatzfähig und deren Zukunft gesichert sei.