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Müllheim Buchvorstellung

Weiler Zeitung
Verwirrende Vielfalt: Bernd Völkles Bilder im großen Museumssaal in Müllheim Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Das vollständige Werkverzeichnis der Papierarbeiten Völkles erscheint in einem Buch des

Das vollständige Werkverzeichnis der Papierarbeiten Völkles erscheint in einem Buch des Freiburger modo-Verlags. Dieses wird am 19. November im Markgräfler Museum vorgestellt.

Bernd Völkles Arbeiten auf Papier sind bis 28. Februar im

Makrgräfler Museum zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 14 bis 18 Uhr

Infos: www.markgraefler-museum.de

Es ist ein Glücksfall, wenn das Œvre eines Künstlers nicht am Ende in alle Winde zerstreut ist, sondern seine verlässlichen Standorte hat. Das Werk des Malers Bernd Völkle hat einen solchen gefunden im Markgräfler Museum Müllheim, das schon zahlreiche Ausstellungen des in Tannenkirch lebenden Künstlers gezeigt hat. Nun hat ihm Völkle ein umfangreiches Konvolut an Bildern als Dauerleihgabe vermacht, nachdem 2013 das druckgrafische Werk in die Obhut des Museums übergegangen war.

Von Dorothee Philipp

Müllheim. Das ist Grund genug, ihm eine neue Ausstellung „Arbeiten auf Papier“ zu widmen, die einen Zeitraum von 57 Jahren von 1958 bis 2015 umspannt und Völkle als einen äußerst vielseitigen und produktiven Künstler zeigt. Für das Museum als Ort nicht nur des Ausstellens, sondern auch des Sammelns, Bewahrens und Erforschens sei die Überlassung der Werke ein Glücksfall, sagte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich bei der Eröffnung. Das Markgräfler Museum mit seiner klar definierten Sammlungspolitik habe sich schwerpunktmäßig der Kunst und Geschichte der Region verschrieben und gelte als Kompetenzzentrum, auf das Privatpersonen, Journalisten, Schulen, Forschungseinrichtungen Universitäten und andere Museen zugreifen.

Völkle gehöre nach Müllheim, nicht zuletzt, weil in seinem Geburtsort seine künstlerische Laufbahn begann, zunächst in der ehemaligen Synagoge, die entweiht und beschädigt bis zu ihrem Abriss 1968 den Tauben Quartier bot und wo Völkle sein erstes Atelier aufschlug. Stipendien, ein Gastlehrauftrag der Karlsruher Akademie der Bildenden Künste und Preise zeigen die überregionale Bedeutung Völkles, der auch mit anderen Künstlern Gemeinschaftsprojekte vorstellte, so mit Emil Bizer, Jürgen Brodwolf, Franz Gutmann, Karlheinz Scherer und Artur Stoll. Sogar gemeinschaftlich gemalte Bilder gibt es: In der Ausstellung sind Werke mit je zwei Signaturen zu sehen: Bernd Völkle und Artur Stoll oder Bernd Völkle und Horst Antes.

Schon früh, in den 1960er Jahren, sei Völkle als Künstler mit bedeutenden Ausstellungen gefeiert worden, in der Basler Kunsthalle und im Essener Folkwangmuseum, erinnerte Museumsleiter Jan Merk. Überzeugt habe er mit seiner kraftvollen Farbfeldmalerei. Die aktuelle Ausstellung bekräftige bei aller Experimentierfreude die ernsthafte Suche nach dem künstlerischen Ausdruck der Wahrheit.

Den Spannungsbogen in Völkles Werk umfasst bereits das Treppenhaus des Museums, in dem zwei Bilder aus den 1950er Jahren in Sichtverbindung zu einem vor Esprit sprühenden Collagenzyklus von 2015 stehen. Die Räumlichkeiten des Museums bieten auch sonst eine perfekte Bühne für effektvolle Inszenierungen. Die gewagteste findet sich an der Längswand im großen Saal: Dicht an dicht sind die Gemälde vom Boden bis zur Decke aneinandergereiht und übereinandergehängt. Ein Kunstgriff, um Fülle und verwirrende Vielfalt erlebbar zu machen. Diese „Petersburger Hängung“ vermittelt zudem den Eindruck von Unbehaustheit: Die Bilder scheinen vorübergehend abgestellt zu sein, und doch haben sie hier ihre Heimat gefunden.

Die beiden Kabinette zeigen Papierarbeiten, bei denen Völkle vorhandene Bilder schichtweise übereinander geklebt, neu bemalt oder zu dreidimensionalen Paketen gefaltet hat. Im Gang zum Wintergarten erlebt man den Künstler als genialen Verfremder von Zeitungsausrissen, Gesichter werden malerisch ausgestaltet, bleiben aber erkennbar. Man erinnert sich an das Projekt „Regal“, mit dem Völkle den kreativen Potenzialen der Zigarrenkiste gehuldigt hat. Die Suche des Künstlers nach der Wahrheit mache vor keiner Frage Halt. Sie umspanne das ganze Universum und sei doch aufs Engste mit seiner Geburtsstadt Müllheim und der Regio verbunden, sagte Museumsleiter Merk.

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