Das Bürgerbündnis Bahn Markgräflerland (BBM), die Stadt Müllheim und die Gemeinde Auggen stehen nach wie vor hinter der Forderung nach der Tieflage des dritten und vierten Gleises beim Ausbau der Rheintalbahn. Dies wurde bei der Mitgliederversammlung des BBM in Hügelheim sowohl vom Vorstand als auch von Auggens Bürgermeister Fritz Deutschmann betont. Von Alexander Anlicker Müllheim-Hügelheim. Zugleich beschloss die Versammlung, die Besetzung des Bahnwärterhäuschens bei Hach als „Symbol des Widerstandes“ aufrecht zu erhalten. „Wir werden nicht rausgehen und werden weiter zu Treffen am Bahnwärterhäuschen einladen“, unterstrich Vorstandsmitglied Stephan Kritzinger. Seit März 2015 sei einiges passiert, hatte er zuvor im Bericht des Vorstands erklärt. Auf fachlicher Ebene sei ein Vergleich der optimierten Kernforderung 6 zur optimierten Antragstrasse erfolgt. Auf politischer Ebene hätten zahlreiche Gespräche mit Bundes- und Landespolitikern von CDU, Grünen, SPD und FDP auf der Tagesordnung gestanden. Darüber hinaus habe man beim Haushaltsausschuss des Bundestags vorgesprochen. Höhepunkt der Aktivitäten waren die Besetzung des Bahnwärterhäuschens bei Hach im Juli sowie eine Demonstration in Müllheim mit rund 1000 Teilnehmern im November. Die letzte Sitzung des Projektbeirats am 20. Juni „war ein schwieriger Tag für uns“, erklärte Kritzinger. Zwar habe der Projektbeirat für den Abschnitt von Hügelheim nach Auggen „Lärmschutz über das gesetzliche Maß hinaus im Sinne von Vollschutz“ versprochen, aber in einer „Art und Weise, die wir nicht wollen“. „Die Sache ist noch nicht entschieden, wir werden nicht lockerlassen“, betonte er und verwies darauf, dass die neun Meter hohen Lärmschutzwände nicht akzeptabel seien. Der regionale Begleitausschuss für den Planfeststellungsabschnitt 9.0 habe einmal getagt „und sich gleich wieder vertagt“, berichteten sowohl Kritzinger als auch Bürgermeister Deutschmann. Während die Bahn in diesem Gremium nur über die Gestaltung und Begrünung von Lärmschutzwänden diskutieren wolle, gehe es der Region auch darum, den Ausbau der Strecke für eine Geschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde nochmal aufs Tapet zu bringen. „Wenn es nur um die Aufhübschung von Lärmschutzwänden geht, sind wir nicht dabei“, betonte Kritzinger. Dissens gebe es aber auch in der Frage des Vorsitzes, ergänzte Deutschmann. So stellt die Bahn den Vorsitz von Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich in Frage. Er verwies darauf, dass das Land zugesagt habe, das Thema „250 km/h“ zu untersuchen, berichtete er. Zudem stehe immer noch ein neutrales Kostengutachten aus. Bahnexperte Gerhard Kaiser von der Bürgerinitiative MUT (Menschen- und umweltfreundliche Bahntrasse) erklärte, dass der Verzicht auf den Ausbau auf 250 Stundenkilometer 168 Millionen Euro für die Tieflage freimachen würde.