Von Dorothee Philipp Müllheim-Feldberg. Im Rahmen ihrer Sommertour durch Müllheimer Betriebe besuchte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich die Bäckerei Ortlieb in Feldberg. Der kleine Betrieb wird geführt von Hans-Dieter Ortlieb und seiner Frau Ursula. Beide haben das Konditorhandwerk gelernt. Nach einer längeren Zeit auswärts, zuletzt in Hannover, zog es Hans-Dieter Ortlieb wieder in seinen Geburtsort Feldberg zurück, wo er in der Bürglerstraße das Haus seiner Großmutter übernahm und darin die kleine Bäckerei einrichtete. „Deswegen ist hier alles so klein und winklig“, meinte er beim Rundgang durch die Produktionsräume. Draußen am Terrassengeländer rankt ein knorziger Rebstock, voll behangen mit Trauben. Den habe er 1985 gepflanzt, in dem Jahr, als er wieder in seine Heimat gezogen war, berichtete Ortlieb. Seine Frau stammt aus Lüneburg. Anfangs hatte die Bäckerei in Feldberg jeden Tag geöffnet, doch die Kundenresonanz blieb verhalten, so dass der große Holzofen nun nur noch am Dienstag, Freitag und Samstag angefeuert wird. Dann ist auch Markttag in Müllheim, wo die Ortliebs einen Stand haben. Das geringe Interesse der Kunden am Ort hat auch schon vor etlichen Jahren den kleinen Lebensmittel-Laden in die Knie gezwungen. „Die kamen dann noch angelaufen, wenn sie das Salz oder sonst etwas vergessen haben, davon kann ein Betreiber nicht leben“, meinte Ortlieb. Ortliebs Scharwaien sind eine Legende, der Müllheimer Wochenmarkt eine gute Plattform für den Verkauf. Die Kunden schätzen aber auch die Backwaren, in die nur Mehl, Hefe, Wasser und Salz kommt. Rund 200 Brotlaibe verkauft Ortlieb pro Tag auf dem Müllheimer Markt, macht zehn 25-Kilosäcke Mehl pro Woche. Ortlieb hat nur drei Sorten Mehl, Backhilfsmittel kommen bei ihm nicht in die Backstube. Dafür ist sein Angebot sehr umfangreich: Brot, Brötchen, Brezeln und anderes Laugengebäck, süße Teilchen – die Ortliebs machen alles „außer Pralinen“. In einem „Tortenbuch sind Fotos der schönsten Kreationen gesammelt, in Absprache mit den Kunden ist jede Variante möglich. Während sich die Bürgermeisterin von Ortlieb über die Besonderheiten des „Verkaufs direkt vom Ofen“ informierte, hatte Helga Ortlieb einen ganzen Wagen mit Flammkuchenblechen in den zweiten Ofen, einen Elektro-Backofen geladen, eine Bestellung für die Gastronomie in Badenweiler. Bald duftete es verführerisch, die Besucher bekamen einen der Flammkuchen zum Probieren aufgeschnitten. Wen die Bürgermeisterin auf ihrer Sommertour besucht, richte sich so gut wie möglich nach dem Gleichheitsprinzip, verriet Siemes-Knoblich. So sollen alle Ortsteile zum Zuge kommen, kleine Betriebe, lokales Handwerk, aber auch größere Unternehmen und Betriebe aus den Sparten Gastronomie und Tourismus. Auch soziale Einrichtungen stehen immer wieder auf dem jährlichen Sommertour-Programm, das der Bürgermeisterin direkte Einblicke in den Alltag der Betriebe geben soll. Bei ihrem Termin in Feldberg wurde Siemes-Knoblich von Gemeinderat Benjamin Suger und dem zweiten Vorsitzenden des Gewerbevereins, Dirk Dölker, begleitet,