Müllheim Ein Siegel für den Blick in die Zukunft

Weiler Zeitung
Marion Kampmann, Astrid Siemes-Knoblich und Frieder Hartung präsentieren das neue Gütesiegel für eine lebenswerte Kommune. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Müllheim wird „demografiesensible“ Stadt / Lohn für intensive Denkarbeit auf allen Gebieten einer Kommune

Von Dorothee Philipp

Müllheim. „Demografiesensibel, familienfreundlich, bürgeraktiv“ steht auf dem neuen Gütesiegel, das sich die Stadt Müllheim durch die Teilnahme an dem vom Land ausgelobten und finanzierten Managementverfahren zu diesen drei Stichworten erworben hat.

Müllheim war eine von 22 Kommunen landesweit, die den Zuschlag für die Teilnahme erhalten haben. Gleichzeitig erstellte Müllheim damit ein Leitbild für das kommunale Handeln bis zum Jahr 2025. Im September 2013 hatten erste Gespräche mit der Verwaltung stattgefunden, in denen die Handlungsfelder und die Einrichtung einer Projektgruppe beschlossen wurden.

Im „Leitbildprozess Müllheim 2025“ geht es um die Bereiche Urbanes Leben, Wirtschaft und Tourismus, Bildung und Wissen, Mobilität, Kernstadt und Ortsteile, Zentralitätsfunktion, Kommunikation und Bürgerbeteiligung sowie um Generationen und den demografischen Wandel, was nahezu alle Bereiche des öffentlichen Lebens abdeckt.

Ein wichtiger Meilenstein in der Arbeit der Projektgruppe war eine Zukunftswerkstatt am 10. Mai 2014. Rund 120 Interessierte beteiligten sich unter dem Motto „Müllheim macht’s – gemeinsam Zukunft gestalten“ und sammelten Stärken und Schwächen sowie positive Zukunftsszenarien und Zielsetzungen.

Helferkreis Flüchtlinge ist bereits aktiv

In zwei „Strategiewerkstätten“ im Juli und Oktober wurden dann die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt nachbereitet und Inhalte für künftiges Handeln entwickelt. Die Maßnahmen, die bereits angelaufen oder in künftige Planungen aufgenommen wurden, konkretisieren das Projekt und zeigen, dass sich auf allen Feldern etwas tut: So soll eine Ehrenamtsbörse eingerichtet werden und ein Nachfolge-Betriebskonzept für das Sozialcafé „Blauer Elefant“ gefunden werden.

Seine Arbeit aufgenommen hat bereits vor einigen Monaten der Helferkreis Flüchtlinge; und auch einen Bewegungstreff im Freien gibt es schon. Weitere Punkte, die angeschoben sind, sind eine Initiative „Barrierefreiheit“ sowie familien- und seniorenfreundliche Unternehmen. Auch ein Mobilitätskonzept ist bereits in Arbeit.

Weitere Ziele sind unter anderem eine Ortsteilekonferenz, ein Quartiersmanagement, ein Bündnis für bezahlbaren Wohnraum und die Gründung eines Bürgervereins. In einem „Themenspeicher“ stehen weiter Stichworte wie gärtnerische Gemeinschaftsinitiativen, ein Forum für die Entwicklung des Tenckhoff-Areals, alternative Bestattungsformen und ein Konzept für den Einkaufsstandort Innenstadt.

Begleitet wurde der Prozess von Frieder Hartung, der in Stuttgart ein Büro für „urbane Projekte und Konzeptionen“ betreibt und für das Land das kommunale Managementverfahren betreut. Ansprechpartnerin seitens der Kommune ist Marion Kampmann, Fachbereichsleiterin im Dezernat für Bildung, Bürger und Ehrenamt. Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und den Bürgern für ihr Interesse daran, „die Stadt auch in Zukunft lebenswert zu machen“.

Roland Hess, Mitglied im Internationalen Beirat Müllheims, betonte, dass die Aktion ein Gewinn für die Stadt sei. Schon jetzt habe sich ein „unglaubliches Netzwerk“ entwickelt, das gepflegt werden müsse.

u www.muellheim.de/Bürgerservice/Demografie/Projekt demografiesensible Kommune

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