Hirnzellen sterben ab, das Gedächtnis wird sukzessive zerstört und das Wesen verändert sich – in Deutschland sind laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft etwa 1,5 Millionen Menschen von der unheilbaren Krankheit Demenz betroffen. Was viele nicht wissen: Auch jüngere Menschen können an Demenz erkranken. Von Sarah Trinler Müllheim. Demenzerkrankungen verlaufen unterschiedlich, ebenso unterschiedlich sind die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Betroffenen. Die Verhaltensweisen ändern sich im Verlauf der Krankheit und körperliche Symptome nehmen häufig zu. Einige der Kranken sind freundlich, andere aggressiv, einige sind körperlich gesund, andere wiederum bettlägerig. Demenzkranke können immer weniger auf früheres Wissen zurückgreifen, viel Erlerntes verschwindet einfach. Das Krankheitsbild verändert sich nicht nur im Verlauf der Krankheit, sondern ist häufig auch von der Tagesform und der Tageszeit abhängig. Umso schwieriger ist der richtige Umgang mit Demenzkranken für die Angehörigen. „Die Krankheit ist mit ganz vielen Fragezeichen behaftet“, sagt Regina Rothkegel, die seit einem Jahr im Beirat des Freundeskreises der Helios-Klinik Müllheim ist. Der Verein führt öfters öffentliche Veranstaltungen durch, um auf das Thema Demenz aufmerksam zu machen und aufzuklären. Im vergangenen Jahr gab es etwa eine szenische Lesung in der Müllheimer Martinskirche, die dazu anregte, sich mit der Krankheit, „mit den Lücken im Gehirn“, auseinanderzusetzen. Am Samstag, 12. März, lädt der Freundeskreis um 17 Uhr zu einer Filmvorführung ins Kino in Müllheim ein. Gezeigt wird der Film „Still Alice“ (2014), für den die Hauptdarstellerin Julianne Moore mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Er handelt von der dreifachen Mutter und Professorin Alice, die mit Anfang 50 an Alzheimer erkrankt. „Der Film kam uns sehr gelegen, er passt genau zu unserem Thema“, sagt Rothkegel. Wie Alice im Film, die durch die Krankheit mitten aus dem Leben gerissen wird, kann es jedem ergehen, denn die Zahl der an Demenz Erkrankten nimmt zu. Rothkegel hält es daher für wichtig, dass man sich frühzeitig mit dem Thema und dem Krankheitsbild auseinandersetzt. „Betroffene nicht einfach abstempeln“, sondern Warnsymptome frühzeitig erkennen und entsprechend mit ihnen umgehen, sei das wichtigste.