Müllheim (anl). Der Müllheimer Gewerbeverein bietet neben den verkaufsoffenen Sonntagen im März und Oktober den Mitgliedern zwischenzeitlich viel, wie dem Tätigkeitsbericht und Ausblick der alten und neuen Vorstandssprecherin Tanja Schlageter zu entnehmen war. Finanzielle Beteiligung an der Eisbahn Beschlossen wurde auch eine moderate Anpassung der Mitgliedsbeiträge. Schlageter begründete dies damit, dass die vergangenen drei Jahre immer mit einem Minus abgeschlossen wurden. Der Verein habe zwar noch ausreichend Rücklagen, trotzdem wolle man rechtzeitig gegensteuern. „Wir wollen mit den Aktivitäten nicht zurückstecken“, betonte Schlageter. Zudem sei mit der finanziellen Beteiligung an der Eisbahn eine weitere Veranstaltung hinzugekommen. „Die Eisbahn ist super gut angekommen“, stellte die Vorstandssprecherin fest und verwies darauf, dass der Gewerbeverein von der Bevölkerung mit der Eisbahn in Verbindung gebracht werde. „Das zeigt: Die Unternehmen tun etwas“, lautete ihr Fazit. Daher habe man geplant, sich längerfristig zu beteiligen. Zu den Aktivitäten zählen auch ein „Runder Tisch der Unternehmerinnen“, immer am ersten Donnerstag im Monat, Weiterbildungsangebote von Mitgliedern für Mitglieder und seit kurzem auch ein Lauftreff. Sorgenkind der Gewerbetreibenden bleibt die Fußgängerzone in der Wilhelmstraße. Eine Ladeninhaberin beklagte mangelnde Sauberkeit in der Straße und betonte, dass die Wilhelmstraße attraktiver gemacht werden müsse. Zwar brächten Veranstaltungen wie der Blumenmarkt am vergangenen Samstag Besucher in die Fußgängerzone, stellte sie fest. Sie zeigte sich aber skeptisch bezüglich der zahlreichen Flohmärkte, da die Flohmarkthändler mit ihren Anhängern oftmals die wenigen Parkplätze belegten. Teilweise Öffnung der Fußgängerzone für Autos" Vorstandssprecherin Tanja Schlageter erinnerte daran, dass im vergangenen Jahr ein runder Tisch zur Fußgängerzone stattgefunden habe und gestand ein, dass dessen Aktivitäten mangels Zeit etwas eingeschlafen seien. Bei den vielen Aktionen des Vereins habe die Wilhelmstraße bei den Gewerbetreibenden und Vorstandsmitgliedern, die nicht ihr Geschäft in der Straße hätten, nicht unbedingt oberste Priorität, sagte Schlageter und forderte die betroffenen Mitglieder dazu auf, sich zusammenzutun und Eigeninitiative zu ergreifen. Martin Heiler betonte, dass die Stadt mit ins Boot müsse, da es um konkrete Dinge gehe, wie die teilweise Öffnung der Fußgängerzone für den Autoverkehr. Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich verwies beim Thema Fußgängerzone auf die Veränderungen beim Einzelhandel insgesamt. „Wir merken das deutlich durch den Onlinehandel. Es wäre aber fatal zu glauben, dass sich die Welt zurückdrehen ließe“, sagte sie. Es gehe darum zu fragen, wie man mit der neuen Situation umgehen könne. „Schuhe, Kaffee und Schinken kann ich im Internet kaufen, aber nicht das Erlebnis drumherum“, betonte die frühere Gewerbevereinsvorsitzende Siemes-Knoblich und forderte die Gewerbetreibenden zu mehr Mut auf. Sie verwies darauf, dass die Stadt an einem Innenstadtkonzept arbeite, bei dem es nicht um Bänke und Blumenkübel gehe, sondern um eine langfristige Strukturveränderung. Persönlich sei sie der Meinung, dass es keine Denkverbote geben dürfe. Es gehe auch darum, darüber nachzudenken, die Fußgängerzone wieder ein Stück zu öffnen, da die Situation heute anders sei als beim Bau der Fußgängerzone.