Schmeichelnde Geigenklänge und beschwingtes Ensemblespiel herrschten dort, wo sich Kinder sonst auf Lesen, Rechnen und Schreiben konzentrieren: Die beiden Müllheimer Grundschulen hatten sich am Samstag wieder in Konzerthäuser verwandelt, in denen sich die ganze Musikgeschichte vom Vorbarock bis zur Neuzeit ein spannendes, klangvolles Stelldichein gab. Von Dorothee Philipp Müllheim. In den beiden Schulen fanden ganztägig die Wertungsspiele für den diesjährigen Markgräfler Jugendmusikwettbewerb der Kulturstiftung der Sparkasse Markgräflerland statt. 41 kleine Konzerte in den Kategorien Duo (Klavier mit Blasinstrument), Klavier Kammermusik und Solo Streichinstrumente hatte die Jury aus erfahrenen Musikern und Musikpädagogen unter der Leitung von Thomas Oertel zu bewerten. 41 kleine Konzerte, Stücke aus drei Epochen Jeder Auftritt war auf 20 Minuten begrenzt, in dieser Zeit mussten die Kinder und Jugendlichen eine Auswahl von Stücken aus drei verschiedenen musikalischen Epochen vorstellen, ein Stück aus der Neuzeit war vorgeschrieben. Und offenbar sind es die zeitgenössischen Kompositionen, die beim musikalischen Nachwuchs besonders gut ankommen; das Duo Katharina Koch (Klavier) und Benjamin Stahlmann (Blockflöte) hatte sogar eine Eigenkomposition „Eine kleine Gruselgeschichte“ beigesteuert. Aber auch Bluesiges aus New Orleans, Jazziges und Rockiges, dazu Weltmusik mit Volksweisen aus fernen Ländern waren im Programm vertreten. „Die Kinder waren wieder toll vorbereitet“, lobte Oertel. Viele von ihnen sind schon seit mehreren Jahren dabei, arbeiten sich von Altersklasse zu Altersklasse vor, gewinnen an Sicherheit im Auftreten und Übung im Umgang mit dem Lampenfieber. Dass die Rahmenbedingungen stimmen, dafür sorgten wieder Christine Hartwig und Astrid Teuber von der Sparkasse. Mit Kaffee, kalten Getränken, Süßigkeiten und Kuchen konnten sich nicht nur die Kinder, sondern auch die oft nicht minder aufgeregten Eltern und bei manchen auch die Lehrerinnen und Lehrer die Wartezeit verkürzen; in den beiden Foyers standen hübsch dekorierte Stehtischchen. „Man freut sich einfach immer wieder, wenn man die Kinder so heranwachsen sieht“, sagte Astrid Teuber, die in der Rosenburgschule präsent war, Fragen beantwortete, Eltern, Omis und Göttis für ein Schwätzchen zur Verfügung stand, für volle Kaffeekannen sorgte und dafür, dass niemand aus Versehen die Tür zum Vorspielsaal aufmacht, so lange drinnen musiziert wird. Manchmal müssen auch Tränen getrocknet werden Einen langen Arbeitstag hatte auch Christine Hartwig in der Michael-Friedrich-Wild-Grundschule, in der um 19.45 Uhr die Ergebnisse bekannt gegeben wurden. Zu den Aufgaben der Betreuerinnen gehöre es ab und zu auch, die Kinder in den Arm zu nehmen oder ein paar Tränen zu trocknen, wenn nicht alles so gelaufen ist, wie es sollte, sagte Hartwig. Perfekte Vorbereitung für „Jugend musiziert“ Für Thomas Oertel ist dieser Wettbewerb, zu dem nur Teilnehmer aus dem Einzugsgebiet der Sparkasse Markgräflerland, die entweder hier wohnen oder hier geboren sind, zugelassen sind, ein „Juwel“. Er biete in jeder Hinsicht eine perfekte Vorbereitung für den einige Wochen später stattfindenden Wettbewerb „Jugend musiziert“, der das Sprungbrett für eine musikalische Profi-Karriere ist. Hier ist Oertel Bundesvorsitzender der Jury. Auch er lobte die liebevolle Gestaltung der Rahmenbedingungen und die tolle Atmosphäre, in der die Kinder und Jugendlichen auftreten können. Der Vorspielort wechselt im jährlichen Turnus zwischen Weil am Rhein und Müllheim, den beiden Hauptsitzen der Sparkasse Markgräflerland.