Dass im Team beide Geschlechter vertreten sind, sei ein großer Vorteil und sichere eine hohe Akzeptanz, sagen die beiden. Der Einsatz ist zwar ein rein sozialpädagogischer, aber man stehe in engem Kontakt mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten. Die Eltern erhalten gleichzeitig das Angebot, sich bei einem von Fachkräften begleiteten Elterntreff mit anderen auszutauschen. Die Kinder treffen sich alle zwei Wochen in der Kindergruppe, wo sie lernen, mit Wut, Angst oder Trauer umzugehen. Zum Gefühl der Scham kommt bei Kindern oft noch das Gefühl der Schuld hinzu, wenn es Eltern schlecht geht.
In der Kindergruppe gelten feste Regeln, dass man die anderen ausreden lässt, niemand ausgelacht wird und alles was erzählt wird, in der Gruppe bleibt. Sie lernen, ihre Gefühle zu äußern, auch im Spiel, beim Basteln, Kochen oder Malen. Und sie eignen sich Strategien an, wie man Krisen und negative Gefühle in den Griff bekommt.
„Das Benennen von Gefühlen schafft den Kindern und den Eltern Erleichterung“, berichtet Ines Winter. Es führt sie heraus aus dem Gefühl der Ohnmacht. Voraussetzung für die Aufnahme in das für die Betroffenen kostenlose Programm ist die Einsicht des erkrankten Elternteils sowie die Kooperationsbereitschaft der übrigen Familie auch hinsichtlich der vorgeschlagenen Maßnahmen. Die Auswahl trifft dann das Jugendamt.