Müllheim (mps). Zukunft braucht Erinnerung. Diese Überzeugung teilt Müllheims Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich mit vermutlich vielen Menschen. Anlässlich des Jahrestags der Reichspogromnacht, in der vor 78 Jahren unzählige Synagogen niedergebrannt wurden und die Verfolgung jüdischer Menschen ihrem Höhepunkt entgegenging, versammelten sich Vertreter der Stadtverwaltung und Bürger der Stadt am Gedenkstein am Platz der ehemaligen Synagoge. Noch war die Helligkeit nicht angebrochen, als sich etwa zwei Dutzend Müllheimer um sieben Uhr vor dem Gedenkstein versammelten – unter ihnen die Bürgermeisterin und Beigeordneter Günter Danksin, samt einiger Mitarbeiter des Rathauses. „Als vor 78 Jahren die Menschen um diese Uhrzeit aufgestanden waren, erahnten nur manche, was der Tag bringt. Den meisten aber war gar nicht bewusst, was wirklich geschehen wird“, sagte Siemes-Knoblich. Was dann geschah, wie viel Leid die Menschen jüdischen Glaubens in der Reichspogromnacht ertragen mussten, ist eines der schwärzesten Kapitel in der deutschen Geschichte. „Es war und ist ein Schicksalstag für ganz Deutschland“, mahnte die Bürgermeisterin, die Erinnerung wach zu halten. Schließlich legte sie gemeinsam mit dem Beigeordneten einen Kranz nieder, der auf seiner Schleife zum Erinnern mahnt. Es folgte eine lange Schweigeminute, bevor die Teilnehmer an der kleinen Gedenkfeier wieder ihrer Wege gingen.