Müllheim. Gleich zweimal präsentierten die rund 30 Sängerinnen und Sänger des Unterstufenchors das Zeitreise-Musical „Nachhall“ (Timm/Bohm) am Markgräfler Gymnasium. Unter der Leitung von Katrin Schuthof zeigten die zehn- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler viel Gefühl für wechselnde Rhythmen, schauspielerisches Talent und Freude am musikalischen Ausdruck. Eine Klassenfahrt durch die Zeit – davon waren vor der Reise nicht alle begeistert. Der Klassenprimus wäre lieber ins Computercamp gefahren und einige Mädels hätten sich eher eine Städtereise gewünscht. Was sie aber auf ihrer Zeitreise in der Steinzeit, bei den Kelten, den Römern, im Reich Karls des Großen, im Mittelalter und nach dem 30-jährigen Krieg erleben, erfüllt dann doch so einige ihrer Wünsche und Sehnsüchte. Der begleitende Lehrer Dr. Bilfinger findet sogar seine wahre Heimat in einer anderen Zeit und überlässt einer Kriegswaisen seinen Platz im Hier und Heute – natürlich erst, als es gelingt, den Zeitreisecomputer „Temuto“ entsprechend neu zu programmieren. So erleben die Zeitreisenden und Zuschauer nicht nur wichtige Stationen der Menschheitsgeschichte hautnah, sondern erkennen auch, dass jeder Mensch seine eigenen Spuren hinterlässt. Ganz unterschiedliche Musikstile prägen dabei die unterschiedlichen Zeiten und Erfahrungen, die jeweils mit einem Chorlied oder Solo ihren Höhepunkt erreichen. Selbstbewusst und rockig-frech schleuderten die jungen Sänger als römische Sklaven ihr Schicksal den Zeitreisenden entgegen („Wir sind der letzte Dreck“). Die Mönche, die mit der Schulklasse aus der Zukunft gerne in Rom als die besten Pädagogen ausgezeichnet worden wären, glänzten mit einem Rap, mit dem sie die erstaunten Besucher über die sieben Künste („Artes Liberales“) unterrichteten. Auch wenn manche Rolle (in wechselnden Besetzungen) für die Sänger noch ungewohnt war, so beeindruckten sie dennoch alle mit ihrer erfrischenden Natürlichkeit, ungekünsteltem Charme und ansteckender Freude am musikalischen Spiel. Das Publikum dankte es den jungen Künstlern mit häufigem Beifall. Die Künstler selbst bedankten sich vor allem bei ihrer Chorleiterin Katrin Schuthof, ihrem Pianisten Lothar Welsen und Karoline Weber, die gemeinsam für die exzellente instrumentale Begleitung (Klavier und Violine) sorgten. Unterstützt wurden sie außerdem von der Technik-AG (Marcel Fischer) und den Maskenbildnerinnen Alina Koch und Anna Lauer. Schulleiter Andreas Gorgas zeigte sich mit Recht stolz auf seine Schützlinge.