Viele Jahre lang war die Nutzung des Tenckhoff-Areals in Müllheim diskutiert worden. Jetzt zeichnet sich eine konkrete Lösung mit einem Wohn- und Geschäftshaus ab. Dazu hat der Gemeinderat nun die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan beschlossen. Die größte Fläche wird der DM-Drogeriemarkt beziehen. Von Volker Münch Müllheim. „Für die Stadt ist das Tenckhoff-Areal ein Thema von besonderer Tragweite“, stellte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich fest. Die Diskussion um die Folgenutzung des brachliegenden Geländes in der Innenstadt an der Östlichen Allee dauert bereits an die 20 Jahre. Dass sich die Debatte solange hingezogen hatte, lag unter anderem am Plan, dieses Grundstück mit einem großflächigen Lebensmittel-Vollsortimenter zu belegen. Am Ende scheiterte dieses Vorhaben laut der Bürgermeisterin an der Enge, an der Parkplatzsituation und an der Erschließung über die Östliche Allee. Deshab hatte der Gemeinderat vor rund drei Jahren den Beschluss zu einer Neuorientierung gefasst. Nun folgen Resultate: Bis 2018 entsteht auf der Fläche nach den Worten von Siemes-Knoblich „eine hoch attraktive Einzelhandelsnutzung“, von der sie sich auch einen Neustart für die Belebung der Fußgängerzone in der Wilhelmstraße erhofft. Weil die Bebauung auf dem Tenckhoff-Areal in greifbare Nähe gerückt ist, gebe es auch Gespräche mit anderen Einzelhandelsunternehmen, die mit Blick auf diese Belebung ihr Interesse an Flächen in der Fußgängerzone bekundeten. Auf die größte Fläche zieht Drogerie DM Die Activ-Group hat sich sowohl als Investor für Wohn- und Geschäftshäuser als auch für Sanierungen in der Branche einen Namen gemacht. Dazu stellte Christian Neudeck von Activ-Group zahlreiche Referenzprojekte vor. Geht es nach den Vorstellungen seines Unternehmens, dann könnte bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 das Grundstück bebaut werden. Drei Handelsflächen sollen dabei im Erdgeschoss entstehen, erklärte Mathias Dietsche vom Stuttgarter Büro „Plan 7 Architekten“ das Raumkonzept. Auf der größten Fläche mit 1000 Quadratmetern will sich der dm-Drogeriemarkt ansiedeln, auf einer kleineren Fläche wird der Filialist Ernstings Family einziehen. Mit beiden Unternehmen seien bereits Mietverträge abgeschlossen worden, hieß es weiter. Im ersten Obergeschoss sollen Büroflächen angeboten werden, im zweiten OG und im Dachgeschoss wird es Wohnungen in Größen von 50 bis über 90 Quadratmeter und unterschiedlichen Zimmerzahlen geben. Gut gelöst wird die Parkplatzsituation. Mit Blick auf die öffentlichen Stellplätze kündigte Finanzdezernent und Beigeordneter Günter Danksin an, sämtliche Fördermöglichkeiten auszuschöpfen, da das Areal nach wie vor im Sanierungsgebiet „Stadtkern Ost“ liegt. Für die Stadt bedeutet dies nach Angaben Danksins eine Netto-Investitionssumme von rund einer Million Euro. Da die Planung parallel zum Bebauungsplanverfahren läuft, könne der Bauantrag unverzüglich eingereicht werden, sobald der Bebauungsplan Rechtsgültigkeit erlangt habe. Damit wird im Frühjahr 2017 gerechnet. Man rechnet mit einer Bauzeit von 15 bis 18 Monaten. Der Gemeinderat stimmte dem Aufstellungsbeschluss einstimmig zu.