Die durch niedrige Zinsen bedingte gute Auftragslage am Bau macht der Stadt Müllheim zu schaffen: Zwei Ausschreibungen für Gewerke für den Brandschutz am Bürgerhaus müssen aufgehoben werden, weil die billigsten Angebote markant über der jeweiligen Kostenschätzung liegen. Von Dorothee Philipp Müllheim. Die Kosten der Elektroinstallation hatte das mit der Planung und Vorbereitung der Ausschreibungen beauftragte Bad Krozinger Büro Klitzke ELT-Plan auf 590 000 Euro geschätzt. Jetzt will der Günstigste unter vier Bietern für das Gewerk 855 000 Euro, was einer Überschreitung von 45 Prozent entspricht. Das Büro empfiehlt nun, „wegen nicht angemessener Angebotspreise“ die Ausschreibung aufzuheben und im Januar neu zu veröffentlichen. Ähnlich sieht es bei der Lüftungsinstallation aus: Hier hatte das beauftragte Büro Fischer + Rickhoff 357 000 Euro geschätzt, der einzige Bieter, der abgegeben hatte, will aber 486 000 Euro. Das entspricht einer Überschreitung von 36 Prozent. Die rechtliche Seite einer neuen Ausschreibung wurde von einem Anwaltsbüro geklärt und mit der Kommunalaufsicht des Landratsamts abgesprochen. Dass jetzt alles billiger wird, ist nicht zu erwarten, deswegen soll das Leistungsverzeichnis vor der neuen Ausschreibung auf Einsparungsmöglichkeiten durchforstet werden. Große Einsparpotenziale gibt es offenbar bei der Beleuchtung: Hier wurde ein sehr anspruchsvolles Lichtdesign gewählt mit „kalten“ und „warmen“ Farben und vielfachen Möglichkeiten zur Dimmung. Etwa zehn Prozent müsse man aber auf die bisherigen geschätzten Kosten aufschlagen, sagte Klein. Für die gesamte Maßnahme sind im Haushalt 2016 2,1 Millionen Euro eingestellt.