Von Dorothee Philipp Müllheim. Noch bis Ende September hat der Gundelfinger Architekt und Investor Carlos Stuckert Zeit, mit der Stadt Müllheim einen Kaufvertrag für die ehemalige Tenckhoff-Apotheke abzuschließen. Diese Option räumte ihm der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung ein. Stuckert hatte bereits im Dezember, als er Pläne zur Sanierung und Umnutzung des historischen Gebäudes in ein Mehrfamilienwohnhaus mit fünf Wohnungen und einer kleinen Gewerbeeinheit vorstellte, darauf hingewiesen, dass es noch einiger Prüfungen durch Sachverständige bedürfe. Auch will Stuckert vorher noch ein Gutachten über die Bausubstanz, insbesondere über den Dachstuhl, erstellen lassen. Der von der Stadt genannte Kaufpreis für das bis zu den Grundstücksgrenzen bebaute Areal liegt bei 255 000 Euro. Architekt Ansgar Lenser-Beck, der die ersten Pläne für die Neukonzeption des Anwesens im Dezember vorgestellt hatte, hatte betont, es sei eine reizvolle Herausforderung, die „recht hübsche Stadtapotheke“ wieder zum Leben zu erwecken. Das Büro Stuckert habe viel Erfahrung mit der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden. Nach den ersten Plänen wird es in die Fassade des markanten Gebäudes keine gravierenden Eingriffe geben. Für Wohnqualität sollen an der Marktplatzseite und auf der Rückseite des Gebäudes Balkone sorgen, auf der Nordseite schlägt Lenser-Beck eine Art Loggia vor, die sich über beide Geschosse erstreckt. Dieser Vorentwurf sei bereits mit dem Denkmalamt besprochen, das keine Einwände gehabt habe, sagte er. Die Innenstruktur der alten Apotheke verhindert den Einbau eines Aufzugs, und an der Außenseite wäre ein solcher zu teuer. Deswegen werden die neu entstehenden Wohnungen vermutlich nicht barrierefrei. Eine Herausforderung für die Planer ist das Fehlen von Stellplätzen. Das Grundstück ist so vollständig überbaut, dass nicht einmal ein Platz für Mülleimer übrig ist. Hier sind noch Gespräche mit der Stadt erforderlich, in deren Eigentum sich der umgebende Parkplatz befindet. Kommt der Kaufvertrag aus Gründen, die die Stadt Müllheim nicht zu vertreten hat, nicht zustande, behält sich die Stadt vor, das Grundstück an einen anderen Interessenten zu vergeben, heißt es im Beschlussvorschlag, der einstimmig gutgeheißen wurde.