Die Stadt Müllheim will die Bewirtschaftung ihres Wohnungsbestands transparenter machen und sich, nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt des Flüchtlingsthemas, in verstärktem Maß der Schaffung und dem Erhalt von preiswertem Wohnraum widmen. Von Dorothee Philipp Müllheim. Dazu soll mit Wirkung vom 1. Januar 2016 ein Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft gegründet werden. Ein Eigenbetrieb ist ein organisatorisch, verwaltungstechnisch und finanzwirtschaftlich gesondertes Unternehmen auf der Grundlage der Gemeindeordnung ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Den entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Sechs große städtische Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 133 Wohnungen sollen in den Eigenbetrieb aufgenommen werden, in Müllheim in der Bärenfelsstraße, der Goethestraße, der Hügelheimer Straße, der Moltkestraße und der Schwarzwaldstraße sowie in Hügelheim Am Sportplatz. Der Gesamtwert dieser Immobilien beläuft sich auf rund 4,2 Millionen Euro. Bei der Kapitalausstattung strebt man ein Verhältnis von 25 Prozent Eigenkapital zu 75 Prozent Fremdkapital an, so dass Kreditverbindlichkeiten von rund 3,1 Millionen Euro aus dem Kernhaushalt in den neuen Eigenbetrieb übertragen werden können. Schaffung und Erhalt von preiswertem Wohnraum Stadtkämmerer Günter Danksin hat für 2016 auch schon einen Wirtschaftsplan vorgelegt. Danach wird als wichtigstes Investitionsprojekt der Neubau einer Wohnanlage für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen genannt. Hier sollen 2016 rund 321 000 Euro für Planungskosten bereitgestellt werden, für die Finanzierung des Bauprojekts sollen im Rechnungsjahr 2017 1,08 Millionen Euro ausgegeben werden. Und auch danach stehen größere Gewerke an: 2018 rund 915 000 und 2019 rund 877 000 Euro für die Sanierung und Modernisierung der Bestandsimmobilien. Die Ausgestaltung der Aufgaben des neuen Eigenbetriebs soll sukzessive konkretisiert werden. Jetzt gehe es erst einmal darum, eine Konstruktion zu haben, die Verwaltung und Gemeinderat Handlungsspielraum beim Thema verschafft, sagte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich. Auch Kämmerer Danksin warnte davor, die neue Institution gleich am Anfang zu überfrachten. Man müsse den Eigenbetrieb immer im Zusammenhang mit dem städtischen Kernhaushalt betrachten.