Müllheim Sorge um zukunftsorientierte Lösung

Weiler Zeitung
Diverse berufliche Bildungsgänge sollen von Müllheim nach Bad Krozingen verlegt werden. Archivfoto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Stellungnahme: Für die Stadt Müllheim bleiben bei der Verlegung der Kaufmännischen Schule Fragen offen

Mit der Zustimmung zum modifizierten Antrag des Landkreises auf Verlegung der Kaufmännischen Schule von Müllheim nach Bad Krozingen bei gleichzeitiger Neuprofilierung (wir berichteten) bleiben für die Stadt Müllheim sowie die betroffenen Kommunen und Wirtschaftsunternehmen wichtige Fragen und Sachverhalte ungeklärt.

Müllheim. Dabei gehe es insbesondere um die Frage, wie eine zukunftsorientierte Profilierung des Standorts Müllheim aussehen wird, heißt es in einer Pressemitteilung. „Durch diese Entscheidung sehen wir den Berufsschulstandort und damit auch den Mittelbereich um Müllheim als Wirtschaftsstandort zunächst einmal nachhaltig geschwächt. Dies insbesondere auch deshalb, weil unsere Forderung, den Fahrplan für die Realisierung von neuen Bildungsgängen und die dazu notwendige bauliche Sanierung der Schule vor der Antragsentscheidung zu erstellen, ungehört verhallt ist und wir damit weiterhin keine verbriefte Planungssicherheit bezüglich der Zukunft der Schulen haben“, kommentiert Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich.

Schülerzahlen schwierig zu erreichen

So sei es für die Müllheimer Verwaltung juristisch nicht eindeutig, dass es sich beim angeblich nur modifizierten Antrag des Landkreises in Wirklichkeit nicht doch um einen neuen Antrag gehandelt hat, wodurch die in Kraft getretene regionale Schulentwicklung für berufliche Schulen vor der Entscheidung über den Antrag hätte durchgeführt werden müssen.

Die Profilierung und Einrichtung neuer Bildungsgänge sei nach wie vor ungeklärt, denn mit der Genehmigung des Antrages wurde lediglich die Aufteilung bestehender und nicht die Schaffung neuer Bildungsgänge beschlossen. Mit der Teilung des Berufsschulstandortes entstehen nun aus einer mittelgroßen Schule zwei kleine Schulen, für die es nach Auffassung der Stadt Müllheim schwierig sein werde, die jeweils kritische Schülerzahl erneut zu erreichen. Gerade in den Bereichen Weinbau und Tourismus geht man in der Stadtverwaltung und bei Experten vor Ort davon aus, dass diese Schülerzahlen für die klassischen Berufsschulgänge nicht erreicht werden.

Zudem werde Müllheim unter Umständen auf Jahre infrastrukturell keine Chance haben, überhaupt attraktive alternative Bildungsgänge zu installieren, da seitens des Schulträgers die notwendige Sanierung und der Ausbau der Schulgebäude in Müllheim erst nach Fertigstellung des Neubaus in Bad Krozingen geplant ist, heißt es weiter.

Die Zukunft des Berufsschulstandortes könne nur in der Bereitstellung von modernen Ausbildungsangeboten in dem auch von der Bundesregierung als wesentliche Hightech-Strategie definierten Schwerpunkt „Industrie 4.0“ liegen.

Klage hätte aufschiebende Wirkung

Immerhin, so hat man in Müllheim mit leisem Optimismus registriert, hat der Landkreis im Nachgang den Antrag auf regionale Schulentwicklung beim Regierungspräsidium gestellt. Erste Stimmen aus dem Gemeinderat werden laut, die fordern, gegen den Bescheid des Kultusministeriums zu klagen. Eine solche Klage hätte zunächst eine aufschiebende Wirkung.

Die Bürgermeisterin sieht daher nun den Landkreis dringend in der Pflicht, an einer zukunftsweisende Entwicklung für den Standort Müllheim zu arbeiten.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading